26# Der 39-Prozent-Zollhammer und seine Folgen

26# Der 39-Prozent-Zollhammer und seine Folgen

22 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

In dieser Episode trifft uns ein politisches Beben aus den USA.
Ein überraschender Zollsatz von 39% auf Schweizer Waren sorgt für
Aufregung. Handelt es sich um eine endgültige Entscheidung oder
ist dies Teil von Donald Trumps gewohnter Verhandlungstaktik à la
«The Art of the Deal»? Wir analysieren die Hintergründe und
diskutieren die wirtschaftlichen Konsequenzen, insbesondere für
exportorientierte Schweizer Unternehmen.


Rückblick auf eine turbulente Börsenwoche


Der S&P 500 erlebte seine schwächste Woche seit Mai 2023.
Haupttreiber waren die Zinspolitik, schwächelnde
Arbeitsmarktdaten und durchwachsene Quartalszahlen – und nun auch
noch neue Zölle. Zwar haben über 80% der Unternehmen die
Erwartungen erfüllt, wer jedoch enttäuscht, wird hart abgestraft.
Paradebeispiele sind Amazon (-8%) und Puma (-20%). Die
US-Notenbank belässt die Zinsen unverändert – eigentlich ein
positives Zeichen. Doch politisch brodelt es: Donald Trump möchte
offenbar den Vorsitz der Fed austauschen. Ein potenzieller
Kurswechsel könnte folgen – vor allem, wenn schwache
Arbeitsmarktzahlen weiteren Druck erzeugen.


Zollschock und Frankenstärke


Die resultierenden 39% Strafzölle aus einem Handelsdefizit von
rund CHF 39 Milliarden könnten das Schweizer BIP um 0.3 bis 0.4%
dämpfen. Besonders betroffen sind Unternehmen, die
ausschliesslich in der Schweiz produzieren. Hinzu kommt die
Aufwertung des Frankens, was einen doppelten Wettbewerbsnachteil
bedeutet. Es besteht jedoch Hoffnung, dass verhandelt und
nachgebessert wird – das Ziel wäre ein Niveau wie bei der EU mit
15%.


Minus programmiert


Mit Blick auf die vorbörslichen Indikationen ist ein schwacher
Start an der Schweizer Börse kaum zu vermeiden. Neben den
Zollsorgen wirken auch die negativen Impulse vom Freitag nach.
Besonders unter Druck stehen Industrie, Uhren und Lebensmittel.
Eine zweite Marktphase könnte jedoch differenzierter ausfallen –
es wird zunehmend wichtig, wer wo produziert und wie stark
betroffen ist. Schnäppchenjäger aufgepasst. Jetzt könnte der
richtige Zeitpunkt sein, um sich gezielt zu positionieren. Zwei
Schweizer Titel stechen heraus:


Nestlé: Ein Rücksetzer durch Zölle ist wahrscheinlich gering,
da 90% der US-Produktion auch in den USA erfolgt.

Sika: Schwäche durch Dollarbelastung, aber stabile Margen –
langfristig ein Kandidat für Qualität im Depot.






Mit neuen Veröffentlichungen (z. B. «Fantastic Four») und der
Integration von Hulu sowie dem Start von ESPN-Streaming zeigt
Disney neuen Schwung. Die Aktie könnte mit verbesserter
Profitabilität im Streaming-Geschäft vor einer Neubewertung
stehen.























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