Jan Hus, der Vatikan und die Tschechoslowakei

Jan Hus, der Vatikan und die Tschechoslowakei

19. Juli 1925
7 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 4 Monaten
Jan Hus war einer der wichtigen Frühreformatoren der Kirche in den
Jahrhunderten vor Martin Luther. Als Prediger in der
Bethlehemskapelle in Prag sprach er sich unter anderem für eine
Armut der Kirche und gegen Ablasshandel aus. Er wurde 1414 unter
Zusicherung von sicherem Geleit zum Konzil in Konstanz eingeladen,
dort aber eingekerkert, gefoltert und schließlich auf einem
Scheiterhaufen verbrannt. Daraufhin brachen die Hussitischen Kriege
in Böhmen aus, die über lange Zeit die Kreuzzugheere, die gegen sie
gesandt wurden, militärisch in Schach halten konnten. Als sich die
Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg als Staat konstituierte,
suchte die Regierung nach eigenen nationalen Feiertagen,
Gedenktagen etc. und natürlich spielte der „Nationalheld“ Jan Hus
eine Rolle. Sein Wahlspruch „Über alles siegt die Wahrheit“ wurde
in der Form „Die Wahrheit siegt“ Teil der Standarte des
Präsidenten. Wie der Artikel aus dem Hamburgischen Correspondenten
vom 19. Juli 1925 belegt, geriet man dabei mit dem Vatikan
aneinander, der Hus immer noch als Ketzer ansah. So schildert uns
Frank Riede die diplomatischen Verwicklungen zwischen dem
päpstlichen Nuntius in Prag und der tschechoslowakischen Regierung.
Übrigens ist Jan Hus seitens des Vatikans bis heute nicht offiziell
rehabilitiert.

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