Die Verbrechen eines NS-Massenmörders nach dem Krieg
SS-Mann Walther Rauff war am Holocaust beteiligt. Nach seiner
Flucht arbeitete er in Chile für Pinochets berüchtigten
Geheimdienst, wie Philippe Sands aufdeckte
23 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Es war für viele Jahrzehnte eine offene und heißdiskutierte Frage
unter Journalistinnen ebenso wie unter Zeithistorikern: Hat der
SS-Massenmörder Walther Rauff, der nach 1945 mithilfe des
österreichischen Bischofs Alois Hudal zunächst nach Syrien und dann
nach Südamerika fliehen konnte, in seiner neuen Heimat als
Geschäfts- und Privatmann weitergelebt? Oder war er in Verbrechen
involviert, die nach dem blutigen Putsch General Pinochets im
September 1973 vom Gemeindienst Dina begangen wurden und die
insgesamt rund 3000 Mordopfer forderten? Mehrere Jahrzehnte lang
konnnten die Gerüchte nicht bestätigt werden. Das änderte sich erst
vor kurzem. Federführend daran beteiligt war der britische
Menschenrechtsanwalt und vielfach prreisgekrönte Autor Philippe
Sands, der in insgesamt acht Jahre andauernden Recherchen diesen
Fragen nachging. Er sprach in Chile mit etlichen Zeitzeuginnen und
Zeitzeugen und sammelte immer mehr Evidenz für eine Beteiligung
Rauffs an Folterungen, Ermordungen und am Verschwinden von
zahllosen Personen der linken Opposition. Im Frühjahr erschien sein
Buch Die Verschwundenen von Londres 38 (eine
STANDARD-Besprechung finden Sie hier). Wenig später haben wir in
Zusammenarbeit mit Zeitgeschichteprofessorin Kerstin von Lingen und
ihrem Podcast-Team der Uni Wien sowie mit der Historikerin Linda
Erker (DÖW) über die wichtigsten Erkenntnisse seiner Recherchen
gesprochen – und wie er überhaupt auf den Fall Rauff kam. Sands
Entdeckungen waren mitunter grauenvoll, und wieder spielten Lkws
eine wichtige Rolle. Er berichtet aber auch im Detail über eine der
vielen schier unglaublichen Geschichten, die er aufdeckte: wie
Stern-Journalist Gerd Heidemann, der den Deal mit den gefälschten
Hitler-Tagebüchern einfädelte, mit SS-General Karl Wolff 1980 Rauff
in Santiago de Chile besuchte, um dem israelischen Geheimdienst
Mossad die Aufenthaltsorte von Rauff zu liefern. Das geplante
Attentat scheiterte aber. Und Sands erzählt, wie die Präsentation
seines neuen Buchs in Chile kürzlich weitere Beweise zutage
förderte, die er in seinem neuen Bestseller noch nicht unterbringen
konnte.
unter Journalistinnen ebenso wie unter Zeithistorikern: Hat der
SS-Massenmörder Walther Rauff, der nach 1945 mithilfe des
österreichischen Bischofs Alois Hudal zunächst nach Syrien und dann
nach Südamerika fliehen konnte, in seiner neuen Heimat als
Geschäfts- und Privatmann weitergelebt? Oder war er in Verbrechen
involviert, die nach dem blutigen Putsch General Pinochets im
September 1973 vom Gemeindienst Dina begangen wurden und die
insgesamt rund 3000 Mordopfer forderten? Mehrere Jahrzehnte lang
konnnten die Gerüchte nicht bestätigt werden. Das änderte sich erst
vor kurzem. Federführend daran beteiligt war der britische
Menschenrechtsanwalt und vielfach prreisgekrönte Autor Philippe
Sands, der in insgesamt acht Jahre andauernden Recherchen diesen
Fragen nachging. Er sprach in Chile mit etlichen Zeitzeuginnen und
Zeitzeugen und sammelte immer mehr Evidenz für eine Beteiligung
Rauffs an Folterungen, Ermordungen und am Verschwinden von
zahllosen Personen der linken Opposition. Im Frühjahr erschien sein
Buch Die Verschwundenen von Londres 38 (eine
STANDARD-Besprechung finden Sie hier). Wenig später haben wir in
Zusammenarbeit mit Zeitgeschichteprofessorin Kerstin von Lingen und
ihrem Podcast-Team der Uni Wien sowie mit der Historikerin Linda
Erker (DÖW) über die wichtigsten Erkenntnisse seiner Recherchen
gesprochen – und wie er überhaupt auf den Fall Rauff kam. Sands
Entdeckungen waren mitunter grauenvoll, und wieder spielten Lkws
eine wichtige Rolle. Er berichtet aber auch im Detail über eine der
vielen schier unglaublichen Geschichten, die er aufdeckte: wie
Stern-Journalist Gerd Heidemann, der den Deal mit den gefälschten
Hitler-Tagebüchern einfädelte, mit SS-General Karl Wolff 1980 Rauff
in Santiago de Chile besuchte, um dem israelischen Geheimdienst
Mossad die Aufenthaltsorte von Rauff zu liefern. Das geplante
Attentat scheiterte aber. Und Sands erzählt, wie die Präsentation
seines neuen Buchs in Chile kürzlich weitere Beweise zutage
förderte, die er in seinem neuen Bestseller noch nicht unterbringen
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