Lene Albrecht und Mirrianne Mahn, reden wir zu wenig über die deutsche Kolonialgeschichte?
In dieser Folge spreche ich mit Lena Albrecht über ihren Roman
Weiße Flecken (S. Fischer) und Mirrianne Mahn über ihren Roman Issa
(Rowohlt).über ihre Bücher,
1 Stunde 16 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von Vielseitig! In dieser
Folge spreche ich mit den Autorinnen Lene Albrecht und Mirrianne
Mahn. Es geht um die Frage, wie wir eine Sprache finden können, um
deutsche Kolonialgeschichte, die Geschichten Schwarzer Körper,
Schwarzer Menschen erzählen zu können. Lene Albrecht, *1986 in
Berlin, studierte Kulturwissenschaft in Frankfurt (Oder) und am
Literaturinstitut in Leipzig. Bisher erschienen sind von ihr »Wir,
im Fenster« (Aufbau, 2019), »Weiße Flecken« (S. Fischer, 2024).
Mirrianne Mahn, *1989 in Buea, Kamerun, studierte Anglistik und
Amerikanistik in Frankfurt am Main. Sie ist Aktivistin, Politikerin
Theatermacherin und Autorin. »Issa« (Rowohlt, 2024) ist ihr erster
Roman. Zur Einordnung die Klappentexte: Eine junge Frau reist nach
Togo, im Gepäck ein Aufnahmegerät und den Auftrag, zu Flucht- und
Migrationsursachen zu forschen. Vor Ort trifft sie Menschen und
fragt nach ihren Geschichten: eine Schneiderin, die ihrer
Abschiebung aus Deutschland zuvorkam, einen jungen Mann, der mit
seinem Dienst im Waisenhaus hadert, und den Bibliothekar, der sie
aufmerksam macht auf die Europäer*innen, die wie Gespenster das
Land bevölkern. Immer mehr zweifelt sie ihre Rolle im Land an und
beginnt, sich kritisch mit der eigenen Verstrickung und den
Erzählungen ihrer Familie auseinanderzusetzen. Ein
kaleidoskopischer Roman über familiäre Schuld, persönliche Scham
und die Frage danach, wie wir unseren Kindern die Welt erzählen
wollen. “Warum er ausgerechnet sie auswählte, ist ungewiss, aber es
hieß, sagte meine Mutter, als ich sie danach fragte, dass meine
Urgroßmutter sein Lieblingskind war - und, das fügte sie nach einer
Pause hinzu, für ein Kind afro-panamischer Abstammung ungewöhnlich
helle Haut hatte.” Eigentlich will Issa diese Reise gar nicht
antreten. Schwanger sitzt sie im Flugzeug nach Douala, angetrieben
von ihrer Mutter, die bei der bevorstehenden Geburt um das Leben
ihrer Tochter fürchtet. In Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, soll
sie den heilsamen Weg der Rituale gehen, unter den Adleraugen ihrer
Omas. Doch so einfach ist das alles gar nicht, wenn man in
Frankfurt zu Schwarz und in Buea zu deutsch ist. Der Besuch wird
für Issa eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte
und der Gewissheit, dass sowohl Traumata als auch unbedingte
Liebes- und Lebenswille vererbbar sind. Erwähnte Medien: Noah Sow:
Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus (2008). May
Ayim, Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz (Hg.): Farbe bekennen.
Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte (2021,
Orlanda). Black Panther, Serie.
Folge spreche ich mit den Autorinnen Lene Albrecht und Mirrianne
Mahn. Es geht um die Frage, wie wir eine Sprache finden können, um
deutsche Kolonialgeschichte, die Geschichten Schwarzer Körper,
Schwarzer Menschen erzählen zu können. Lene Albrecht, *1986 in
Berlin, studierte Kulturwissenschaft in Frankfurt (Oder) und am
Literaturinstitut in Leipzig. Bisher erschienen sind von ihr »Wir,
im Fenster« (Aufbau, 2019), »Weiße Flecken« (S. Fischer, 2024).
Mirrianne Mahn, *1989 in Buea, Kamerun, studierte Anglistik und
Amerikanistik in Frankfurt am Main. Sie ist Aktivistin, Politikerin
Theatermacherin und Autorin. »Issa« (Rowohlt, 2024) ist ihr erster
Roman. Zur Einordnung die Klappentexte: Eine junge Frau reist nach
Togo, im Gepäck ein Aufnahmegerät und den Auftrag, zu Flucht- und
Migrationsursachen zu forschen. Vor Ort trifft sie Menschen und
fragt nach ihren Geschichten: eine Schneiderin, die ihrer
Abschiebung aus Deutschland zuvorkam, einen jungen Mann, der mit
seinem Dienst im Waisenhaus hadert, und den Bibliothekar, der sie
aufmerksam macht auf die Europäer*innen, die wie Gespenster das
Land bevölkern. Immer mehr zweifelt sie ihre Rolle im Land an und
beginnt, sich kritisch mit der eigenen Verstrickung und den
Erzählungen ihrer Familie auseinanderzusetzen. Ein
kaleidoskopischer Roman über familiäre Schuld, persönliche Scham
und die Frage danach, wie wir unseren Kindern die Welt erzählen
wollen. “Warum er ausgerechnet sie auswählte, ist ungewiss, aber es
hieß, sagte meine Mutter, als ich sie danach fragte, dass meine
Urgroßmutter sein Lieblingskind war - und, das fügte sie nach einer
Pause hinzu, für ein Kind afro-panamischer Abstammung ungewöhnlich
helle Haut hatte.” Eigentlich will Issa diese Reise gar nicht
antreten. Schwanger sitzt sie im Flugzeug nach Douala, angetrieben
von ihrer Mutter, die bei der bevorstehenden Geburt um das Leben
ihrer Tochter fürchtet. In Kamerun, dem Land ihrer Kindheit, soll
sie den heilsamen Weg der Rituale gehen, unter den Adleraugen ihrer
Omas. Doch so einfach ist das alles gar nicht, wenn man in
Frankfurt zu Schwarz und in Buea zu deutsch ist. Der Besuch wird
für Issa eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte
und der Gewissheit, dass sowohl Traumata als auch unbedingte
Liebes- und Lebenswille vererbbar sind. Erwähnte Medien: Noah Sow:
Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus (2008). May
Ayim, Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz (Hg.): Farbe bekennen.
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