Schluss mit dem Osterhasenspiel – Finde Ordnung in deinem Leben

Schluss mit dem Osterhasenspiel – Finde Ordnung in deinem Leben

7 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Du kennst das bestimmt: Der Schlüssel ist wieder verschwunden.
Dein Lieblingspullover liegt irgendwo zwischen frisch gewaschen
und schon drei Mal getragen. Und der wichtige Zettel mit dem
Termin für nächste Woche? Keine Ahnung, wo der hingekommen ist.
Jeden Tag verbringst du wertvolle Minuten – manchmal sogar
Stunden – damit, Dinge zu suchen. Mal ist es etwas Kleines wie
eine Haarbürste, mal etwas Wichtiges wie deine Ausweispapiere. Es
fühlt sich manchmal so an, als würdest du täglich ein kleines
Ostern feiern – mit dir als Suchender und deinem Besitz als
clever versteckte Überraschung.





Doch im Gegensatz zum Osterhasenspiel, das einmal im Jahr Freude
bringt, ist das tägliche Suchen im Alltag kein Spiel. Es ist
zermürbend, raubt dir Zeit, Energie und oft auch Nerven. Es lässt
dich gestresst in den Tag starten und überfordert dich genau
dann, wenn du Klarheit brauchst. Deshalb ist jetzt der Moment
gekommen, um Schluss zu machen mit diesem Dauer-Ostern. Du
brauchst keine Eier, die sich in Sofaritzen oder hinter
Küchenschränken verstecken. Du brauchst Klarheit. Du brauchst
Ordnung.


Ostern ist ein schönes Ritual. Es bringt Kindheitserinnerungen
zurück, es vereint Familien, es zaubert ein Lächeln ins Gesicht,
wenn man etwas Verstecktes findet. Doch diese Freude lebt davon,
dass sie selten ist – und freiwillig. Wenn das Suchen zur
täglichen Pflicht wird, verliert es seinen Charme. Im Gegenteil:
Es wird zum Stressfaktor.


Die Gesellschaft, in der wir leben, fördert paradoxerweise das
Chaos. Ständig neue Dinge kaufen, noch schnell etwas online
bestellen, noch mehr besitzen, mehr Auswahl, mehr Vielfalt. Doch
diese Fülle ist nicht immer ein Geschenk. Oft ist sie ein Fluch.
Denn je mehr du besitzt, desto mehr musst du verwalten. Und je
weniger System du hast, desto öfter wirst du suchen. Das
Osterhasenspiel wird so zur endlosen Schleife, aus der du kaum
entkommst – es sei denn, du ziehst bewusst die Reißleine.


Stell dir vor, du würdest dein Zuhause wie einen Lieblingsladen
betrachten. Dort findest du alles genau da, wo du es erwartest.
Alles hat seinen festen Platz. Die Teetassen stehen immer im
gleichen Regal, der Zucker ist nie plötzlich verschwunden, und
selbst die Kassenzettel werden ordentlich abgeheftet. Warum
sollte das bei dir zu Hause anders sein?


Ordnung bedeutet nicht, steril oder übergenau zu leben. Es
bedeutet, bewusst zu entscheiden, wo etwas hingehört – und es
dann auch dort wieder abzulegen. Klingt einfach, ist es auch.
Aber es braucht ein Umdenken. Anstatt Dinge einfach irgendwohin
zu legen, kannst du sie mit einem festen Zuhause versehen. Dann
weißt du immer, wo du suchen musst – oder besser gesagt: Du musst
gar nicht mehr suchen.


Vielleicht spürst du manchmal das Bedürfnis, einfach alles
auszumisten. Ein radikaler Neustart, so wie es viele in
Dokumentationen über Minimalismus vormachen. Dabei geht es gar
nicht darum, dass du von heute auf morgen mit nur 100
Gegenständen leben musst. Es geht darum, dich von Überflüssigem
zu trennen – nicht nur physisch, sondern auch emotional.


Minimalismus bedeutet Freiheit. Je weniger du besitzt, desto
weniger Besitz besitzt dich. Du musst dich nicht mehr um jedes
einzelne Ding kümmern, es pflegen, suchen, aufräumen. Dein Blick
wird klarer, dein Alltag leichter. Du wirst feststellen: Du
brauchst nicht fünfzig T-Shirts, wenn du sowieso nur deine zehn
Lieblingsstücke trägst.


Noch schlimmer ist die mentale Belastung: Suchen macht dich
unruhig, es zermürbt, frustriert. Es gibt dir das Gefühl, dein
Leben nicht im Griff zu haben – dabei fehlt oft nur ein gutes
System. Und genau das kannst du dir schaffen. Nicht perfekt, aber
praktikabel. Ein Ort für alles. Eine Ordnung, die zu dir passt.
Eine Umgebung, in der du dich auskennst wie in deiner
Lieblingsgeschichte.


Denn Ordnung ist nicht das Ziel. Sie ist das Werkzeug. Für ein
Leben, das dir wirklich gehört.


https://markusflicker.com/

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