Der Freischütz aus dem Grammophon am Elbestrand

Der Freischütz aus dem Grammophon am Elbestrand

30. Juni 1925
6 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 5 Monaten
Kaum eine Oper zumindest einmal des deutschen Repertoires gilt als
so volkstümliches Werk wie Der Freischütz von Carl Maria von Weber.
Wie viel Prozent der Bevölkerung auch heute noch die Agathe-Arien,
den Jägerchor oder den ‘Jungfernkranz‘ mitträllern könnten, bleibe
einmal dahingestellt. Vor einhundert Jahren, bestätigen die
Altonaer Nachrichten vom 30. Juni 1925, war dieser Anteil
offensichtlich noch sehr hoch. Eine Radio-Ausstrahlung des
Freischütz durch die im Vorjahr von hanseatischen Kaufleuten
gegründete Nordische Rundfunk-AG, kurz: Norag, bzw. das sie bis an
den Elbstrand transportierende elektronische Endgerät zogen damals
Jung und Alt wie ein großes Lagerfeuer an. Oper und Leben,
schildert uns der kleine Text, verbanden sich drumherum zu einem
wahren Volkstheater, das sich in seiner Poesie auch durch die laut
auf dem Fluss vorbeischippernden Boten des Industriezeitalters
nicht stören ließ. Rosa Leu hat sich für uns unters Volk gemischt.

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