Blutiger Sonntag in Teltow

Blutiger Sonntag in Teltow

8. Juni 1925
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 6 Monaten
Was passiert mit einer Gesellschaft, in der politische Gewalt im
öffentlichen Raum präsent ist und immer wieder zu blutigen und
tödlichen Zusammenstößen führt? Mit dieser Frage war jedenfalls die
Weimarer Republik konfrontiert, und fand nicht wirklich eine
schlüssige Antwort. Völlig abgestumpft war sie 1925 jedenfalls
nicht, da es größere Vorfälle noch auf die Titelseiten der
Zeitungen schafften. Als am 7. Juni ein Schützenverein in Teltow,
vor den Toren Berlins, mit der Fahnenweihe des Roten
Frontkämpferbundes kollidierte und noch eine Landjägerabteilung
intervenierte, blieben zahlreiche Schwerverletzte – vor allem auf
Seiten der Kommunisten – zurück, von denen mehrere in den folgenden
Tagen starben. Bis heute ist der Hergang nicht eindeutig geklärt.
Die Tatsache, dass die Teilnehmer der Fahnenweihe nicht bewaffnet
waren und von Seiten des Schützenvereins und der Staatsorgane auf
diese mehrere Gewehrsalven abgegeben wurden, lässt zumindest eine
unangemessene Reaktion der Landjägerabteilung hochplausibel
erscheinen. Rosa Leu präsentiert uns den Blick des Hamburger
Anzeigers vom 8. Juni auf die fatalen Ereignisse rund um den
Teltower Sportplatz, der sich natürlich mit der Frage
auseinandersetzte: Wer hat angefangen? Er beantwortet diese
zunächst, relativiert dann aber doch diese Aussage.

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