Jo Failer: Frühdemenz mit 52 - Ich bin nicht mehr der, der ich war, aber immer noch ich.

Jo Failer: Frühdemenz mit 52 - Ich bin nicht mehr der, der ich war, aber immer noch ich.

Wie trotz unheilbarer Krankheit Leben und Arbeiten möglich sind. Und warum Aufgeben keine Option ist.
34 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Monaten

Wie trotz unheilbarer Krankheit Leben und Arbeiten
möglich sind. Und warum Aufgeben keine Option ist.


Jo Failer ist gelernter TV-Journalist, war Reporter und
Filmemacher bei Sat.1, hat eine Doku mit Robbie Williams in LA
gedreht und Content für Heidi Klum produziert. Heute arbeitet er
als Künstlervermittler aus Leidenschaft. Und er engagiert sich
aktiv in der Alzheimer Gesellschaft – aus ganz persönlichen
Motiven. Mit nur 52 Jahren hat er letztes Jahr selbst die
Diagnose Frühdemenz erhalten. Statt sich zurückzuziehen, spricht
er heute offen über seine Erfahrungen, klärt auf und motiviert
andere mit mehr Verständnis und Mut an dieses Thema heranzugehen.


Und das ist auch der Grund, warum wir ihn zum Gespräch eingeladen
haben. Denn es gibt wohl keinen anderen, der so profund über
Demenzerkrankungen sprechen kann wie er. Ein kurzer Blick auf die
Zahlen: Aktuell leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen
mit einer Demenz, Tendenz steigend. 


Sein Wunsch ist „nicht zu verstummen, sondern laut zu sein“.
Dieses Gespräch berührt und ermutigt zugleich.


Diagnose Frühdemenz: Warum eine klare Antwort manchmal
entlastet


Die Diagnose Frühdemenz war für Jo kein Schock, sondern fast
schon eine Erleichterung.
„Mein erstes Gefühl war: endlich!
Endlich habe ich eine griffige Diagnose. Vorher war alles so
schwammig. Depressionen, Klinikaufenthalte, Antidepressiva, aber
niemand konnte wirklich sagen, was es ist.“


Er hatte lange gespürt, dass etwas nicht stimmt: „Ich bin
langsamer geworden. Körperlich, geistig. Ich konnte mir Dinge
nicht mehr merken, hatte starke Wortfindungsstörungen.“
Dass die
Depression der Beginn seiner Demenz war, bestätigen ihm heute
auch die Ärzte. „Das kommt oft vor. Depression und Demenz liegen
näher beieinander, als viele denken.“


Der Unterschied zwischen Altersdemenz und einer frühen
Alzheimer-Diagnose


Jo erklärt den Unterschied zwischen Alters- und Frühdemenz sehr
eindrücklich:
„Altersdemenz beginnt meist ab 70. Wenn jemand wie
ich mit 52 die Diagnose bekommt, dann ist das einfach: zu früh.
Und dann ist es keine Frage der Zukunft, sondern der Gegenwart.“


Er will aufklären, denn oft wird Frühdemenz verharmlost. „Ein
Kumpel sagte mal: ‚Warte mal 20 Jahre, dann erkennst du mich
nicht mehr.‘ Da hab ich gesagt: In 20 Jahren bin ich nicht mehr
da. Frühdemenz ist jetzt.“


Wie Jo durch Demenz eine neue Form der Gelassenheit
fand


Trotz der Diagnose wirkt Jo erstaunlich gefasst. Warum?
„Weil ich
nicht mehr so weit denke. Mein Kopf ist morgens leer. Kein Druck
mehr, keine Liste im Kopf. Das war früher anders, in der Agentur,
beim Fernsehen, immer höher, schneller, weiter. Heute bin ich
ruhig. Und das fühlt sich gut an.“


Was nach Rückzug klingt, ist bei ihm eher ein bewusster
Perspektivwechsel.
„Ich genieße den Moment, nicht weil ich’s mir
vorgenommen habe, sondern weil es einfach so ist. Ich bin im
Jetzt. Und das ist ein Geschenk.“


Noch mehr Infos gibt es hier:



Webseite Jo Failer https://www.jofailer.de/


LinkedIn Profil
https://www.linkedin.com/in/jo-failer-a80702112/


Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
https://www.deutsche-alzheimer.de/


Alzheimer Gesellschaft München e.V.
https://www.agm-online.de/

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