DDCAST 223 - Brigitte Franzen "Die multiperspektivische Präsidentin"

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45 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Monaten
Brigitte Franzen studierte Kunstgeschichte, Europäische Ethnologie,
Germanistik und Soziologie an den Universitäten in Karlsruhe, Wien
und Marburg an der Lahn und promovierte im Jahr 2000 über das
Verhältnis von Natur und Kunst am Beispiel von Künstlergärten. Ihr
erstes Buch veröffentlichte sie 1993. Es thematisierte die
Architekturausstellungen des Neuen Bauens der 1920er Jahre. Das
Buch »Die vierte Natur« erschien im Jahr 2000 im Verlag der
Buchhandlung Walther König und war schnell vergriffen. Die Themen
Landschaftstheorie, öffentlicher Raum, Architektur und
Ideengeschichte der Natur tauchen immer wieder in ihrem
wissenschaftlichen und kuratorischen Wirken auf. Neben zahlreichen
Lehrtätigkeiten betreute Brigitte Franzen seit 1993 rund 100
Ausstellungsprojekte. Von 2004 bis 2008 arbeitete sie als Kuratorin
für Gegenwartskunst am Westfälischen Landesmuseum in Münster und
kuratierte von 2004 bis 2007 die skulptur projekte münster 07. Von
2009 bis 2015 war Brigitte Franzen Direktorin des Ludwig Forum für
Internationale Kunst in Aachen. 2015 wurde sie Alleinvorstand und
Geschäftsführerin der Peter und Irene Ludwig Stiftung mit weltweit
28 Partnermuseen zu denen beispielsweise das Museum Ludwig, das
Rautenstrauch-Joest-Museum und die Museen für asiatische und für
angewandte Kunst in Köln gehören, ebenso wie das mumok in Wien, das
Ludwig Muzéum in Budapest und das museum für Islamische Kunst in
Berlin. Ihre kuratorische Arbeit begreift sie als »forschendes
Kuratieren«: 2019 hatte sie als Kuratorin der Triennale in Fellbach
ihr Augenmerk auf die anthropologische Dimension der Kunst und
ihrer Entstehung gelegt – in ihrem dort geschaffenen »Museum der
Neugier« wurden zahlreiche zeitgenössische Positionen in Beziehung
zu 40.000 Jahre alten frühzeitlichen Skulpturenfunden gesetzt.
2021/22 kuratierte sie im Gropius Bau Berlin die Ausstellung »The
Cool and the Cold«, eine erstmalige Gegenüberstellung
US-amerikanischer und sowjetischer Malerei zur Zeit des Kalten
Krieges. Seit Oktober 2020 verantwortete Franzen für vier Jahre das
Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. Unter Ihrer Ägide wurden 19
Ausstellungen durchgeführt. Die Besuchszahlen wurden im Vergleich
zur Vor-Corona-Zeit um 13 % auf 460.000 gesteigert. Das Museum
konnte sich durch kooperative Projekte, wie »Wälder. Von der
Romantik bis in die Zukunft« und partizipative Formate wie die
»AHA?! Forschungswerkstatt« neue Besucherschichten erschließen.
Franzen legte außerdem ihr Augenmerk auf die strukturelle
Entwicklung des Hauses, vom neuen Shop, über die Renovierung
wichtiger Museumsareale und Bestände (z.B. die berühmte Anakonda)
bis hin zur Einführung sogenannter »Freiräume«, neuer
Aufenthaltszonen im Museum. Seit dem 1. Oktober 2024 ist Brigitte
Franzen Präsidentin der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach.

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