Polyamorie – Was heißt Lieben ohne Exklusivität, Prof. Dr. Toni Loh?
53 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Was, wenn Liebe nicht mehr in Zweierpaketen kommt – sondern in
Kollektiven? Drei, vier, vielleicht fünf . Und keine
Besitzansprüche.
In dieser Folge von Philosofun sprechen wir über Polyamorie –
nicht als Lifestyletrend, sondern als ethische Praxis. Was heißt
es, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben – aufrichtig,
transparent und verantwortungsvoll? Und was verrät diese Praxis
über unsere normativen Vorstellungen von Intimität, Besitz und
Freiheit?
Polyamorie hat es längst in die Popkultur geschafft: In You Me
Her versuchen ein Vorstadtehepaar und eine Studentin, eine
gleichwertige Beziehung zu dritt zu leben – mit durchwachsenen
Ergebnissen. In Vicky Cristina Barcelona stolpern zwei
US-Amerikanerinnen in Spanien in eine Dreierkonstellation mit
einem Künstler und seiner Exfrau – ein polyamor angehauchtes
Beziehungsexperiment voller Projektionen, Eifersucht und
klischeehafter Erotik. Und in Her verliebt sich ein Mann in ein
Betriebssystem, das mit hunderten anderen Menschen parallel
verbunden ist – nicht aus Untreue, sondern weil seine KI-Geliebte
radikal nicht-exklusiv liebt.
Aber sind diese Darstellungen wirklich hilfreiche Bilder für
polyamore Lebensformen – oder doch nur monogame Fantasien mit
technischem oder exotischem Twist? Reproduzieren sie stereotype
Geschlechterrollen – oder öffnen sie Räume für neue Formen der
Beziehungsethik?
Darüber spreche ich mit Toni Loh, Philosoph:in, Inhaber:in der
Professur für Angewandte Ethik mit Forschungsgebieten in der
Technikphilosophie, kritischem Posthumanismus – und Polyamorie.
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