S01E23‍️[solorun] I am out of spoons, I come with knives

S01E23‍️[solorun] I am out of spoons, I come with knives

In dieser Episode wird die Spoon-Theorie erklärt, die den Energiehaushalt neurodivergenter Menschen verdeutlicht. Herausforderungen wie Wut und Shutdowns werden thematisiert, ebenso wie der Einfluss von Motivationen auf das Wohlbefinden.
1 Stunde 15 Minuten
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Dein Podcast zu Neurodiversität, Evolutionärer Psychologie, Gesellschaft, Philosophie und mentaler Entwicklung www.evomentis.de
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Beschreibung

vor 6 Monaten
In dieser Episode von Evomentis sprechen wir über die
Spoon-Theorie, ein Konzept, das als Metapher dient, um die Energie,
die wir im Alltag aufwenden, zu verdeutlichen. Die Diskussion wird
insbesondere auf die besonderen Herausforderungen von Menschen im
Autismus- und ADHS-Spektrum fokussiert, die oft nicht mit der
gleichen Menge an Energie ausgestattet sind wie neurotypische
Menschen. Die Spoon-Theorie veranschaulicht, dass viele von uns
jeden Tag eine begrenzte Anzahl an "Löffeln" mitbringen, die für
Aufgaben im Alltag benötigt werden. Diese Löffel stehen symbolisch
für die unterschiedlich verfügbaren Energien, die wir für
Aktivitäten wie Aufstehen, Frühstücken oder das Bewältigen von
sozialen Interaktionen aufwenden müssen. Während Neurotypische mit
einem relativ konstanten Vorrat an Löffeln agieren können, stehen
Neurodivergente oft vor der Herausforderung, dass sie von Anfang an
weniger Löffel zur Verfügung haben oder diese schneller
verbrauchen, je anstrengender der Tag wird. In diesem Kontext
untersuchen wir, wie Wut und Frustration entstehen können, wenn die
Bedürfnisse und Anforderungen von außen auf uns einwirken und wir
das Gefühl haben, nicht mehr zu funktionieren. Besondere
Aufmerksamkeit erhalten hierbei die Konzepte des Shutdowns und
Meltdowns. Shutdowns beziehen sich auf das Abkappen der externen
Reize und Anforderungen, während Meltdowns als emotionale
Explosionen auftreten können, die aus Überwältigung resultieren –
eine Art letzte Verteidigung, wenn der Energiemangel zu stark wird.
Ich erläutere, dass Wut nicht zwangsläufig negativ ist, sondern als
eine notwendige Reaktion auf Missstände und innere Konflikte
betrachtet werden kann. Wut zeigt uns, dass etwas nicht stimmt,
dass ein Bedürfnis nicht erfüllt wird oder dass eine existenzielle
Bedrohung wahrgenommen wird. Es ist wichtig, zu erkennen, dass die
Fähigkeit, Wut zu fühlen, oftmals ein Zeichen für Selbstschutz ist.
Dabei ist jedoch der Umgang mit dieser Wut entscheidend: Während
ein konstruktiver Umgang eine Chance zur Klärung bieten kann, kann
unverarbeitete Wut in Aggression umschlagen, was sowohl für den
Betroffenen als auch für sein Umfeld problematisch ist. Wir
diskutieren auch die Unterschiede zwischen intrinsischen und
extrinsischen Motivationen und wie diese das Energielevel und die
Handlungsfähigkeit beeinflussen. Die Balance zwischen dem, was wir
intrinsisch aus uns heraus motiviert tun möchten, und dem, was von
außen an uns herangetragen wird, ist entscheidend für unser
Wohlbefinden und unsere Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen. Indem
ich darauf hinweise, dass wir uns auf intrinsisch motivierte
Aktivitäten konzentrieren sollten, um unsere Energieressourcen
aufrechtzuerhalten, wird deutlich, wie wichtig es ist, diese
Balance zu finden, um Burnout oder chronische Erschöpfung zu
vermeiden. Die Episode bietet ein tiefes Verständnis dafür, wie
Energiehaushalt, emotionale Regulation und soziale Anforderungen
miteinander verwoben sind, und gibt wertvolle Einblicke, wie wir
die Herausforderungen im Alltag meistern können, während wir auf
unsere körperlichen und emotionalen Bedürfnisse achten.

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