Der Präsident im Candy-Store
Donald Trump regiert, wie es ihm gefällt. Dabei geht es ihm nicht
nur um sein Land, sondern vor allem um sich selbst. Von den
Demokraten hat er wenig zu befürchten, sie stehen vor neuem
Ungemach.
36 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
US-Präsident Trump tourt durch die Golfregion. Er hat seinen
Nahosttrip nach dem Besuch in Saudiarabien in Katar fortgesetzt –
begleitet von der Kontroverse um ein geplantes millionenschweres
Geschenk des reichen Golfstaates. Katars Emir empfing den
amerikanischen Präsidenten mit protokollarischem Pomp in der
Hauptstadt Doha. Trump sprach von einer «sehr loyalen,
grossartigen und schönen Freundschaft».
Umstritten ist, ob diese Freundschaft zu weit geht. Hintergrund
sind Berichte, wonach die Familie des Emirs dem US-Präsidenten
ein luxuriöses Flugzeug im Wert von etwa 400 Millionen Dollar
schenken will – eine Maschine vom Typ Boeing 747, die zur
Präsidentenmaschine Air Force One aufgerüstet werden soll. Die
Frage ist, ob dies rechtlich zulässig und moralisch vertretbar
wäre. Trump verteidigt das Vorhaben seit Tagen vehement.
Generell scheinen sich die politischen Interessen der USA mit den
privaten der Trump-Familie zu vermischen. Trumps Sohn Eric war
kurz vor seinem Vater in die Region gereist und hat angekündigt,
dass in verschiedenen Golfstaaten mehrere Trump-Towers geplant
seien, etwa in Riad, allenfalls in Oman oder in Dubai, einem
«Spielplatz für einen Entwickler» von Immobilien, wie Trump Jr.
in einem Interview sagte.
Inzwischen regt sich im US-Parlament bei den Demokraten
Widerstand gegen die Pläne Trumps, vor allem was das Flugzeug aus
Katar betrifft, das luxuriös ausgestattet werden soll. Auch
bestehen ernsthafte Sicherheitsbedenken, da die Air Force One
eine fliegende Kommandozentrale ist, von der aus der US-Präsident
den Einsatz von Atomwaffen anordnen kann.
Während Trump die Machtbefugnisse seines Amtes ausreizt, hadern
die Demokraten weiterhin mit der Wahlniederlage im vergangenen
November. Damit nicht genug: Der CNN-Journalist und Buchautor
Jake Tapper schreibt in seinem Buch «Hybris: Verfall, Vertuschung
und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung», das demnächst
erscheint, wenig Schmeichelhaftes über den ehemaligen
Präsidenten. Dessen Gesundheitszustand sei weit schlechter
gewesen als von seiner Familie und dem Weissen Haus dargestellt.
Trump scheint sein Amt für Geschäftsinteressen zu nutzen. Gab es
das schon mal in diesem Ausmass? Was will er mit seiner Reise in
die Golfregion erreichen? Und was blüht den Demokraten wegen des
Buchs von Jake Tapper über den Gesundheitszustand von Joe Biden?
Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts
International, mit Martin Kilian, dem früheren
USA-Korrespondenten des «Tages-Anzeigers», in einer neuen Folge
von «Alles klar, Amerika?». Kilian lebt in Charlottesville,
Virginia, von wo aus er die US-Politik eng verfolgt.
Produktion: Mirja Gabathuler
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