Hitlers willige Ärztinnen
Bei den Verbrechen während des Dritten Reichs spielte die
Ärzteschaft eine zentrale Rolle. Das war keine reine Männersache.
Auch Ärztinnen stellten sich willig in den Dienst des NS-Regimes.
23 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Bei den Verbrechen während des Dritten Reichs spielte die
Ärzteschaft eine zentrale Rolle. Das war keine reine Männersache.
Auch Ärztinnen stellten sich willig in den Dienst des NS-Regimes.
Im Dritten Reich begingen die Nazis im Namen der von ihnen
propagierten «Rassenhygiene» schreckliche Verbrechen:
Massensterilisationen von Menschen, die als «genetisch
minderwertig» galten; die systematische Tötung von körperlich und
psychisch Eingeschränkten, der Massenmord an Juden und anderen
«unerwünschten» Personen. Bei all diesen Barbareien spielte die
deutsche Ärzteschaft eine zentrale Rolle; darüber ist in der
Literatur zum Zweiten Weltkrieg ausführlich geschrieben worden. Was
aber wenig bekannt ist: Auch zahlreiche Ärztinnen waren an den
Nazi-Verbrechen beteiligt. Zu diesem Aspekt hat der
deutsch-britische Mediziner Edzard Ernst (geboren 1948) ein Buch
geschrieben.* Es versammelt 38 Kurzbiografien von Ärztinnen, die
sich während der Nazizeit hochgradig unethisch verhielten. Manche
Frauen mordeten eigenhändig und «mit Enthusiasmus», andere
befolgten einfach die Befehle von Vorgesetzten. All diesen
Ärztinnen gemeinsam war: «Sie liessen sich nicht von einer
‘weiblichen Milde’ leiten», sagt Edzard Ernst. Nach dem Krieg
wurden sie weniger hart bestraft als ihre männlichen Kollegen.
Viele dieser Nazi-Arzt:innen konnten später wieder praktizieren
oder machten sogar Karriere an den Universitäten. Als Edzard Ernst
in den 1970er Jahren in München Medizin studierte, hatte er
Professoren, die «durchaus vorbelastet» waren. Für ihn der Anstoss,
sich als Nicht-Historiker zeitlebens mit der Medizin während der
Nazizeit zu befassen. *Edzard Ernst: Hitler's Female Physicians.
Women Doctors During the Third Reich and Their Crimes Against
Humanity. Springer 2025. 225 Seiten.
Ärzteschaft eine zentrale Rolle. Das war keine reine Männersache.
Auch Ärztinnen stellten sich willig in den Dienst des NS-Regimes.
Im Dritten Reich begingen die Nazis im Namen der von ihnen
propagierten «Rassenhygiene» schreckliche Verbrechen:
Massensterilisationen von Menschen, die als «genetisch
minderwertig» galten; die systematische Tötung von körperlich und
psychisch Eingeschränkten, der Massenmord an Juden und anderen
«unerwünschten» Personen. Bei all diesen Barbareien spielte die
deutsche Ärzteschaft eine zentrale Rolle; darüber ist in der
Literatur zum Zweiten Weltkrieg ausführlich geschrieben worden. Was
aber wenig bekannt ist: Auch zahlreiche Ärztinnen waren an den
Nazi-Verbrechen beteiligt. Zu diesem Aspekt hat der
deutsch-britische Mediziner Edzard Ernst (geboren 1948) ein Buch
geschrieben.* Es versammelt 38 Kurzbiografien von Ärztinnen, die
sich während der Nazizeit hochgradig unethisch verhielten. Manche
Frauen mordeten eigenhändig und «mit Enthusiasmus», andere
befolgten einfach die Befehle von Vorgesetzten. All diesen
Ärztinnen gemeinsam war: «Sie liessen sich nicht von einer
‘weiblichen Milde’ leiten», sagt Edzard Ernst. Nach dem Krieg
wurden sie weniger hart bestraft als ihre männlichen Kollegen.
Viele dieser Nazi-Arzt:innen konnten später wieder praktizieren
oder machten sogar Karriere an den Universitäten. Als Edzard Ernst
in den 1970er Jahren in München Medizin studierte, hatte er
Professoren, die «durchaus vorbelastet» waren. Für ihn der Anstoss,
sich als Nicht-Historiker zeitlebens mit der Medizin während der
Nazizeit zu befassen. *Edzard Ernst: Hitler's Female Physicians.
Women Doctors During the Third Reich and Their Crimes Against
Humanity. Springer 2025. 225 Seiten.
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