219. # 219 Wie mich ein Auto in die Knie gezwungen hat? - Sascha Geipel
12 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
219. # 219 Wie mich ein Auto in die Knie gezwungen hat? -
Sascha Geipel - Ich brauche ein Auto.
Nicht irgendeins – sondern ein kleines sportliches.
Also eines, das
– kompakt ist
– Spaß macht
– ein Sportfahrwerk hat.
KLINGT EINFACH???
Dann versuch mal, sowas zu finden, lieber Zuhörer, wenn du weder
auf Volkswagen noch China Side-by-Side stehst und der Hersteller
bitte nur Autos machen soll und nicht auch noch Telefone.
Spoiler:
GIBT ES JA SOGAR!!!
Ich hab Stunden (!!!) damit verbracht.
Hab Testberichte gelesen. Werte verglichen. PDF-Datenblätter
durchforstet wie andere Personen Steuertricks.
Und jedes Mal: irgendwas passt nicht.
Zu klein. Kein Benziner. Sieht aus wie ein Design aus 1970.
Oder halt: 52.399 €.
Das Ganze hat sich irgendwann nicht mehr wie Produktsuche
angefühlt.
Sondern wie eine Identitätsfrage:
Brauche ich überhaupt so einen verdammten kleinen Flitzer für die
Berge…oder nicht?
Ich mein – ohne Auto geht es nicht auf dem Land.
Das Auto wartet doch nur darauf, endlich zu glänzen – wie Marina,
wenn die Nägel lackiert sind!
Wenn ich das nicht nutze und brauche…was bin ich dann bitte für
ein Kerl?
Und dann, mitten im Scrollen zwischen Sport-Auspuff und dem
absurden Gedanken, mit dem kleinen Flitzer über die Passstraßen
zu ballern, kommt der Moment, der alles killt – grad wie ich mich
gedanklich in exakt 9 Jahren auf einer Passstraße überholen sehe
und melancholisch das ungenutzte Fahrrad anstarre:
„Moment mal…ich hab das Tieferlegen doch gar nicht geplant.“
„Ich hab das nicht entschieden.“
„Warum zur Hölle mach ich es jetzt zu meinem
Problem?!“
Nur weil etwas da ist – muss ich es nicht zum Dreh- und
Angelpunkt meiner Handlung machen.
Vielleicht sollte ich lieber gucken, was ich wirklich will und
die verdammte Karre einfach sein lassen.
Und genau da hat es bei mir gefunkt.
Weil: Wie oft tun wir das eigentlich beim Schreiben?
Wir starten mit dem, was „da ist“.
Ein Produkt. Ein USP. Ein Feature.
Ein Auto.
Und dann quetschen wir irgendeine Story drum herum –
nur damit es irgendwie zusammenpasst.
Aber was wäre, wenn wir Story nicht vom Feature aus denken –
sondern vom Gefühl?
Vom inneren Widerspruch?
Vom verdammten Frust beim Auto aussuchen?
Ich spiel gerade mit dem Gedanken,
genau daraus ein Mini-Podcast zu machen:
Wie geht Storytelling – aber vielleicht ist das nur die
Fliehkraft, der mir zu Kopf steigt.
Würdest du sowas kaufen oder brauchen?
(Ernsthaft. Schreib mir in den Kommentaren. Ich hab’s nicht
eilig. Aber die Autos lassen mir keine Ruhe.)
Ob ich das Auto nun hab oder nicht, das sag ich im Podcast…
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