tl;dr #49: Karl Polanyi: «The Great Transformation» | mit Claus Thomasberger

tl;dr #49: Karl Polanyi: «The Great Transformation» | mit Claus Thomasberger

1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Wie lässt sich aus der Krise der Marktordnung in den 1920er Jahren
die Entstehung des Faschismus verstehen? Der Ökonom Karl Polanyi
geht im Exil 1944 auf Spurensuche: Er sieht die Ursache in der
großen Umwälzung im Marktsystem und die von ihm bestimmte
Marktgesellschaft. Sie machen aus Arbeit, Boden und Geld „fiktive
Waren“ und verfolgen mit staatlichen Mitteln die Utopie des
selbstregulierenden Marktes. Alles soll auf der Basis von Angebot
und Nachfrage gehandelt werden. Die Menschen werden sozial
desintegriert. Das Bürgertum ist mit den Tatsachen des
Arbeitsmarktes und des Weltmarktes konfrontiert und kann diese
Prozesse nicht beherrschen. Es kommt zu Krisen und Sackgassen. Dies
führt zu einer «Doppelbewegung», einer Suche nach Alternativen. Die
Lösungen, die das Bürgertum dafür erfindet, führen nach dem Ersten
Weltkrieg und mit dem Faschismus zur Zerstörung der Zivilisation.
Polanyi will verhindern, dass nach dem Zweiten Weltkrieg das ganze
Unheil noch einmal beginnen würde. Er plädiert für einen
Sozialismus, der Arbeit, Boden und Geld demokratisch kontrolliert
und dem Markt entzieht. Im Gespräch mit Alex Demirović ist Claus
Thomasberger, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre,
Wirtschaftspolitik an der HTW, Vorstandsmitglied der Karl Polanyi
Gesellschaft und Autor vieler Texte zu Polanyi.

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