SWR Bestenliste Mai mit Büchern von Nadja Küchenmeister, Yasmina Reza, Antje Rávik Strubel und Martin Mosebach
1 Stunde 4 Minuten
Podcast
Podcaster
Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen, Rezensionen und Neuigkeiten.
Beschreibung
vor 7 Monaten
Einigkeit bei Reza, Dissens bei Mosebach – Cornelia Geißler, Beate
Tröger und Denis Scheck diskutierten in der Heidelberger
Stadtbibliothek vier auf der SWR Bestenliste im Mai verzeichneten
Werke. Auf dem Programm standen: Nadja Küchenmeisters Langgedicht
„Der Große Wagen“ (Schöffling), Antje Rávik Strubels Roman „Der
Einfluss der Fasane“ (S. Fischer), Martin Mosebachs Roman „Die
Richtige“ (dtv) und Yasmina Rezas Kurzprosa „Die Rückseite des
Lebens“ (Hanser). Es geht in den Büchern um Erinnerungsschichten,
die sich übereinanderlegen und ein Innehalten einfordern, um
Sinnkrisen in mediale Erregungswellen, um das sprachgemalte
Portrait eines übergriffigen Kunstmalers und um existentielle
Kippmomente, die zu einem Verbrechen oder zur Erkenntnis führen.
Die Jurymitglieder lobten einhellig die Sprachkunst Yasmina Rezas,
die sich im genauen Beobachten und in der literarischen Offenheit
gegenüber den Eigenheiten auf der „Rückseite des Lebens“ zeigt.
Äußerst kontrovers wurde Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“
diskutiert. Denis Scheck ist von der Sprachmacht des Autors
begeistert, die ihn an Thomas Mann erinnere. Beate Tröger und
Cornelia Geißler kritisieren den „altbackenen“ Stil Mosebachs, in
dem eindimensionale und regressive Frauenfiguren geschildert
werden. Während Strubels Mediensatire „Der Einfluss der Fasane“ als
satirisches und nicht durchweg überzeugendes Nebenwerk der
Buchpreisträgerin einsortiert wurde, fand die Jury bei der Analyse
der formschönen Lyrik Nadja Küchenmeisters wieder zusammen. In „Der
Große Wagen“ geht es nicht nur um ein literaturberühmtes Sternbild,
sondern auch um die Frage, wie die Sprache im sich ständig
drehenden Erinnerungskreislauf zum Fixstern werden kann. Aus den
vier Büchern lasen Isabelle Demey und Dominik Eisele. Durch den
Abend führte Carsten Otte.
Tröger und Denis Scheck diskutierten in der Heidelberger
Stadtbibliothek vier auf der SWR Bestenliste im Mai verzeichneten
Werke. Auf dem Programm standen: Nadja Küchenmeisters Langgedicht
„Der Große Wagen“ (Schöffling), Antje Rávik Strubels Roman „Der
Einfluss der Fasane“ (S. Fischer), Martin Mosebachs Roman „Die
Richtige“ (dtv) und Yasmina Rezas Kurzprosa „Die Rückseite des
Lebens“ (Hanser). Es geht in den Büchern um Erinnerungsschichten,
die sich übereinanderlegen und ein Innehalten einfordern, um
Sinnkrisen in mediale Erregungswellen, um das sprachgemalte
Portrait eines übergriffigen Kunstmalers und um existentielle
Kippmomente, die zu einem Verbrechen oder zur Erkenntnis führen.
Die Jurymitglieder lobten einhellig die Sprachkunst Yasmina Rezas,
die sich im genauen Beobachten und in der literarischen Offenheit
gegenüber den Eigenheiten auf der „Rückseite des Lebens“ zeigt.
Äußerst kontrovers wurde Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“
diskutiert. Denis Scheck ist von der Sprachmacht des Autors
begeistert, die ihn an Thomas Mann erinnere. Beate Tröger und
Cornelia Geißler kritisieren den „altbackenen“ Stil Mosebachs, in
dem eindimensionale und regressive Frauenfiguren geschildert
werden. Während Strubels Mediensatire „Der Einfluss der Fasane“ als
satirisches und nicht durchweg überzeugendes Nebenwerk der
Buchpreisträgerin einsortiert wurde, fand die Jury bei der Analyse
der formschönen Lyrik Nadja Küchenmeisters wieder zusammen. In „Der
Große Wagen“ geht es nicht nur um ein literaturberühmtes Sternbild,
sondern auch um die Frage, wie die Sprache im sich ständig
drehenden Erinnerungskreislauf zum Fixstern werden kann. Aus den
vier Büchern lasen Isabelle Demey und Dominik Eisele. Durch den
Abend führte Carsten Otte.
Weitere Episoden
11 Minuten
vor 1 Tag
6 Minuten
vor 1 Tag
8 Minuten
vor 1 Tag
11 Minuten
vor 1 Tag
In Podcasts werben
Abonnenten
Leipzig
Kommentare (0)