Tipps für Urbex Einsteiger: Vorbereitung, Recherche, Ausrüstung und Verhalten vor Ort bei Lost Places

Tipps für Urbex Einsteiger: Vorbereitung, Recherche, Ausrüstung und Verhalten vor Ort bei Lost Places

7 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Wenn du dich entschließt, in die faszinierende Welt des Urban
Explorings einzutauchen, erwartet dich eine Reise voller
Geheimnisse, Entdeckungen und intensiver Erfahrungen. Gerade als
Einsteiger ist es wichtig, einige Grundlagen zu verstehen, damit
deine Ausflüge nicht nur spannend, sondern auch sicher und
respektvoll ablaufen. In diesem Kapitel möchte ich dich
begleiten, dir konkrete Tipps an die Hand geben und dich
gleichzeitig für aktuelle Themen sensibilisieren, die heute beim
Urbexen eine immer größere Rolle spielen.


Bevor du überhaupt daran denkst, deine Kamera zu zücken oder
deine erste Location zu betreten, beginnt das Abenteuer mit der
Vorbereitung. Urbex lebt von Wissen – je mehr du im Vorfeld über
ein verlassenes Gebäude, eine verlassene Fabrik oder ein
leerstehendes Krankenhaus weißt, desto besser kannst du deine
Besuche planen und auf Überraschungen reagieren. Dabei solltest
du nicht nur offensichtliche Informationen sammeln, sondern auch
in die Geschichte des Ortes eintauchen.


Warum steht dieses Gebäude leer? Gibt es Gerüchte oder Legenden,
die sich darum ranken? Wer waren die ursprünglichen Besitzer oder
Bewohner? Solche Details helfen dir, eine tiefere Verbindung zur
Location herzustellen und deine Fotos und Filme mit einer
authentischen Story zu unterlegen. Gerade im Zeitalter der
Digitalisierung hast du mit Tools wie Google Maps, digitalen
Archiven und historischen Foren fantastische Möglichkeiten, deine
Recherche auf ein neues Level zu heben.


Nicht zu unterschätzen sind dabei aktuelle Themen wie der Wandel
urbaner Räume durch Gentrifizierung oder den Klimawandel, der
zunehmend Spuren an verfallenen Orten hinterlässt. Viele Lost
Places werden inzwischen entweder schnell abgerissen oder
notdürftig saniert, weil der Bedarf an neuem Wohnraum oder
Gewerbeflächen in den Städten steigt. Diese Entwicklungen machen
es noch wichtiger, rechtzeitig die richtigen Informationen zu
sammeln und Chancen nicht verstreichen zu lassen.


Ein häufiger Fehler von Einsteigern ist es, sich mit Ausrüstung
zu überladen. Klar, der Gedanke, jede erdenkliche Kamera, jedes
Objektiv und alle möglichen Gadgets mitzunehmen, ist verlockend.
Doch du wirst schnell merken: Bei Urbex zählt Mobilität. Oft
musst du durch enge Fenster klettern, über instabile Böden
balancieren oder schnell reagieren, wenn du unerwartet auf
Sicherheitspersonal triffst. Da ist eine kompakte, leichte
Ausrüstung Gold wert.


Für die Fotografie reicht am Anfang eine Kamera, die du gut
beherrschst, ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv und eventuell
ein kleines Stativ. Denk auch an Ersatzakkus und Speicherkarten –
verlassene Orte haben keine Steckdosen. Filmen erfordert etwas
mehr Planung, vor allem wenn du bewegte Aufnahmen machen willst.
Hier kann ein Gimbal hilfreich sein, ebenso wie ein robustes
Mikrofon, falls du Atmosphäre oder O-Töne einfangen möchtest.


Bei der Kleidung solltest du auf Funktionalität und Schutz
achten. Feste Schuhe mit gutem Profil sind Pflicht, am besten
knöchelhoch. Eine lange Hose und robuste Oberbekleidung schützen
dich vor Splittern, Dornen oder rostigen Metallkanten. Handschuhe
sind besonders sinnvoll, wenn du dich an alten Geländern oder
durch enge Durchgänge bewegen musst. Immer wichtiger wird heute
auch das Thema Atemschutz: In vielen alten Gebäuden können
Schimmelsporen, Asbest oder andere Schadstoffe lauern. Eine gute
FFP3-Maske sollte deshalb in deinem Rucksack nicht fehlen, auch
wenn sie auf den ersten Blick übertrieben wirkt.


Sobald du ein Lost Place betrittst, wird aus Vorbereitung
Realität. Hier gilt eine der wichtigsten Regeln des Urbex:
Nimm nichts mit außer Bildern, hinterlasse nichts außer
Fußspuren. Du bist Gast an einem Ort, der vielleicht
schon jahrzehntelang in Frieden zerfällt. Jeder Eingriff – sei es
durch Mitnahme von Gegenständen, Schmierereien oder gar
Vandalismus – zerstört nicht nur die Atmosphäre des Ortes,
sondern entzieht auch zukünftigen Besuchern das Erlebnis.

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