Gentechnik: Soll die Schweiz neue Züchtungstechnologien zulassen?
Mit einem speziellen Gentechnik-Gesetz will der Bundesrat neue
Züchtungstechnologien zulassen. Notwendige Innovation oder Gefahr
für Mensch und Umwelt?
57 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Mit einem speziellen Gentechnik-Gesetz will der Bundesrat neue
Züchtungstechnologien zulassen. Notwendige Innovation oder Gefahr
für Mensch und Umwelt? 2005 wurde an der Urne das
Gentech-Moratorium angenommen. Seither ist in der Schweiz der Anbau
von gentechnisch veränderten Pflanzen faktisch verboten. Ausnahmen
gibt es nur unter strengen Bedingungen für die Forschung. 2021 hat
das Parlament das Moratorium ein viertes Mal bis Ende 2025
verlängert und gleichzeitig dem Bundesrat den Auftrag erteilt, den
Gentech-Markt zu liberalisieren. Neues Gentech-Gesetz Anfangs April
hat Bundesrat Albert Rösti einen Entwurf für eine neues
Gentechnik-Gesetz (Züchtungstechnologiengesetz) präsentiert. Er
will ein risikobasiertes Zulassungsverfahren für Pflanzen aus neuen
Züchtungstechnologien in der Schweiz zulassen. Unter "neuen
Züchtungstechnologien" ist im Prinzip das "CRISPR-Verfahren" bzw.
die "Gen-Schere" gemeint. Dabei wird das Erbmaterial von Pflanzen
an bestimmen Stellen gezielt verändert, ohne dass fremdes
Erbmaterial eingebaut wird. Die neue Technologie unterscheidet sich
damit wesentlich von klassischen Gentechnik-Verfahren, welche bei
Pflanzen durch Bestrahlung oder Chemikalien zufällige Mutationen
erzeugen. Pro/Contra Die Schweizer Allianz Gentechfrei und weitere
Organisationen sind gegen eine Liberalisierung des Gentech-Marktes.
Sie haben im Gegenzug die sogenannte
"Lebensmittelschutz-Initiative" lanciert. Diese fordert u.a. eine
Deklarationspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel. Zudem
dürften diese nur zugelassen werden, wenn Risiken für Mensch, Tier
und Umwelt geprüft wurden. Der Verein "Sorten für Morgen", Bauern
und die Agrarindustrie kämpfen für eine möglichst freie Nutzung der
Gentechnik. Mit der neuen Technik lasse sich die Züchtung
beschleunigen. Damit könne man auf Klimawandel, Schädlinge und
Krankheiten besser reagieren und Ernteausfälle reduzieren. Auch der
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnte verringert werden.
Diskussion Sollen in der Schweiz neue Züchtungstechnologien und
damit auch gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen werden? Wie
gross ist der Nutzen? Und wäre der Schutz von Mensch und Umwelt
gewährleistet? Darüber diskutieren im Forum: · Dr. Christian
Ochsenbein, Geschäftsführer Delley Samen und Pflanzen AG /
Vorstandsmitglied «Sorten für Morgen» · Claudia Vaderna,
Geschäftsführerin der Schweizer Allianz Gentechfrei Die Sendung
wird auch Live im Fernsehen auf SRF 1 übertragen.
Züchtungstechnologien zulassen. Notwendige Innovation oder Gefahr
für Mensch und Umwelt? 2005 wurde an der Urne das
Gentech-Moratorium angenommen. Seither ist in der Schweiz der Anbau
von gentechnisch veränderten Pflanzen faktisch verboten. Ausnahmen
gibt es nur unter strengen Bedingungen für die Forschung. 2021 hat
das Parlament das Moratorium ein viertes Mal bis Ende 2025
verlängert und gleichzeitig dem Bundesrat den Auftrag erteilt, den
Gentech-Markt zu liberalisieren. Neues Gentech-Gesetz Anfangs April
hat Bundesrat Albert Rösti einen Entwurf für eine neues
Gentechnik-Gesetz (Züchtungstechnologiengesetz) präsentiert. Er
will ein risikobasiertes Zulassungsverfahren für Pflanzen aus neuen
Züchtungstechnologien in der Schweiz zulassen. Unter "neuen
Züchtungstechnologien" ist im Prinzip das "CRISPR-Verfahren" bzw.
die "Gen-Schere" gemeint. Dabei wird das Erbmaterial von Pflanzen
an bestimmen Stellen gezielt verändert, ohne dass fremdes
Erbmaterial eingebaut wird. Die neue Technologie unterscheidet sich
damit wesentlich von klassischen Gentechnik-Verfahren, welche bei
Pflanzen durch Bestrahlung oder Chemikalien zufällige Mutationen
erzeugen. Pro/Contra Die Schweizer Allianz Gentechfrei und weitere
Organisationen sind gegen eine Liberalisierung des Gentech-Marktes.
Sie haben im Gegenzug die sogenannte
"Lebensmittelschutz-Initiative" lanciert. Diese fordert u.a. eine
Deklarationspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel. Zudem
dürften diese nur zugelassen werden, wenn Risiken für Mensch, Tier
und Umwelt geprüft wurden. Der Verein "Sorten für Morgen", Bauern
und die Agrarindustrie kämpfen für eine möglichst freie Nutzung der
Gentechnik. Mit der neuen Technik lasse sich die Züchtung
beschleunigen. Damit könne man auf Klimawandel, Schädlinge und
Krankheiten besser reagieren und Ernteausfälle reduzieren. Auch der
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnte verringert werden.
Diskussion Sollen in der Schweiz neue Züchtungstechnologien und
damit auch gentechnisch veränderte Pflanzen zugelassen werden? Wie
gross ist der Nutzen? Und wäre der Schutz von Mensch und Umwelt
gewährleistet? Darüber diskutieren im Forum: · Dr. Christian
Ochsenbein, Geschäftsführer Delley Samen und Pflanzen AG /
Vorstandsmitglied «Sorten für Morgen» · Claudia Vaderna,
Geschäftsführerin der Schweizer Allianz Gentechfrei Die Sendung
wird auch Live im Fernsehen auf SRF 1 übertragen.
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