Hunger Habit: Wie wir mit unserem Gehirn zusammenarbeiten können, um ungesunde Essgewohnheiten zu überwinden von Judson Brewer VAK Verlag
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Details zum Buch:
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In „Hunger Habit“ begibt sich Dr. Judson Brewer, renommierter
Neurowissenschaftler, Achtsamkeitsexperte und Psychiater, auf
eine tiefgehende Reise in das menschliche Essverhalten – genauer
gesagt in jene Momente, in denen wir essen, obwohl wir keinen
physischen Hunger verspüren. Das Buch richtet sich nicht nur an
Menschen mit klassischen Essproblemen oder Übergewicht, sondern
an alle, die sich jemals gefragt haben: „Warum esse ich jetzt
eigentlich gerade – und will ich das wirklich?“
Brewer geht in seinem Werk nicht von einem moralischen Standpunkt
aus, sondern nähert sich der Frage nach ungesunden
Essgewohnheiten mit wissenschaftlicher Neugier, Mitgefühl und
einem tiefen Verständnis für die Funktionsweise unseres Gehirns.
Statt einfache Tipps oder starre Diätpläne zu geben, bietet er
einen neurobiologisch fundierten Zugang, der auf der Kraft der
Achtsamkeit und Selbstbeobachtung basiert.
Das Hauptargument des Buches lautet: Wenn wir unsere ungesunden
Essgewohnheiten verstehen und lernen, mit unserem Gehirn statt
gegen es zu arbeiten, können wir sie nachhaltig verändern. Dr.
Brewer zeigt auf, dass viele unserer Essgewohnheiten in einem
Belohnungssystem verankert sind, das ursprünglich für unser
Überleben notwendig war. In der heutigen Überflussgesellschaft
führt dieses System jedoch häufig zu einem Automatismus, in dem
wir Essen mit Trost, Beruhigung oder Belohnung verknüpfen – oft
völlig unabhängig von echtem Hunger.
Das Gehirn liebt Belohnung: Jede positive Erfahrung –
insbesondere in stressigen, unangenehmen oder langweiligen
Momenten – wird abgespeichert und später wieder abgerufen, wenn
eine ähnliche Situation auftaucht. Essen wird so zu einem
konditionierten Reflex. In diesem Zusammenhang spricht Brewer von
einer „Hunger-Gewohnheitsschleife“ (engl. "habit loop"), die aus
Auslöser, Verhalten und Belohnung besteht – ein Konzept, das in
der Verhaltenspsychologie gut etabliert ist.
Ein zentrales Werkzeug zur Unterbrechung dieser
Gewohnheitsschleifen ist laut Brewer die
Achtsamkeit. Im Gegensatz zu vielen klassischen
Diätprogrammen, die auf Willenskraft, Kontrolle und Verzicht
setzen, empfiehlt Brewer einen neugierigen und mitfühlenden Blick
auf sich selbst. Nicht: „Ich darf das nicht essen!“, sondern:
„Was fühle ich gerade? Warum greife ich zu diesem Snack? Was
verspricht mir mein Gehirn davon – und was passiert wirklich,
wenn ich es esse?“
Er ermutigt die Leser:innen, sich selbst wie ein:e
Wissenschaftler:in zu beobachten – ohne Urteil, mit Neugier.
Diese Form der Selbstbeobachtung führt zu einem inneren Abstand
zwischen Reiz und Reaktion. Aus automatischen Handlungen werden
bewusste Entscheidungen. Und aus vermeintlicher Schwäche entsteht
Selbstwirksamkeit.
Brewer integriert in das Buch einfache, aber wirkungsvolle
Übungen, darunter Atembeobachtung, Körperwahrnehmung,
Gedanken-Tracking und das „RAIN“-Modell (Recognize – Accept –
Investigate – Nurture), das sich besonders bei schwierigen
Emotionen als hilfreich erweist.
Ein besonderes Element des Buches ist das strukturierte
21-Tage-Programm, das Leser:innen dabei
begleitet, Schritt für Schritt ihre eigenen Essmuster zu
erforschen und zu transformieren. Anders als viele andere
Programme ist dieses nicht auf Leistung ausgerichtet, sondern auf
Erkenntnis. Jeder Tag widmet sich einem neuen
Aspekt: z. B. dem Umgang mit Langeweile, emotionalem Essen,
sozialem Druck oder Heißhunger auf Zucker und Fett.
Das Programm ist liebevoll aufgebaut und wirkt wie ein täglicher
Begleiter. Dabei kombiniert Brewer Meditationen,
Reflexionsfragen, wissenschaftliche Erklärungen und
Erfahrungsberichte von Menschen, die mit seiner Methode bereits
gearbeitet haben. Es ist eine Einladung zum Innehalten – nicht
zur Selbstoptimierung, sondern zur Rückverbindung mit dem eigenen
Körper und Geist.
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