Die Eule und der geheime Waldrat. 30 Spannende und lehrreiche Kindergeschichten im Wald. Die mutigen Freunde des Waldes. Abenteuer im Herzen des Zauberwaldes

Die Eule und der geheime Waldrat. 30 Spannende und lehrreiche Kindergeschichten im Wald. Die mutigen Freunde des Waldes. Abenteuer im Herzen des Zauberwaldes

7 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

==>> Details und Beschreibung zum Buch
Kindle eBook jetzt auf Amazon kaufen =>


Es war eine klare, mondhelle Nacht im großen Zauberwald. Die
Sterne funkelten am Himmel wie kleine Edelsteine, und ein sanfter
Wind strich durch die Baumwipfel. Hoch oben, in einer uralten,
knorrigen Eiche, saß Eulalia, die klügste Eule im ganzen Wald.
Sie war bekannt für ihre Weisheit, aber auch dafür, dass sie jede
Nacht mit ihren großen, goldenen Augen auf die anderen
Waldbewohner achtgab.


Eulalia liebte ihren Wald. Sie wusste, dass jeder Baum, jeder
Strauch und jedes Tier hier eine Aufgabe hatte. Doch in letzter
Zeit war etwas anders. Merkwürdige Dinge geschahen: Manche Bäume
verloren plötzlich ihre Blätter, obwohl es Sommer war, und einige
Tiere verhielten sich ungewöhnlich nervös.


„Etwas stimmt hier nicht“, murmelte Eulalia leise vor sich hin.
„Ich muss herausfinden, was los ist.“





In dieser Nacht, während Eulalia über den Wald wachte, hörte sie
plötzlich ein leises Rascheln unten im Unterholz. Sie neigte
ihren Kopf und spähte hinunter. Dort entdeckte sie ein kleines,
zitterndes Wesen. Es war Fips, ein junger Waschbär, dessen Fell
normalerweise glänzend und gepflegt war, jetzt aber zerzaust
wirkte.


„Fips? Was machst du so spät hier draußen?“, fragte Eulalia, als
sie mit ihren Flügeln lautlos hinunterglitt.


„Eulalia!“, rief Fips erschrocken, aber auch erleichtert. „Ich...
ich brauche deine Hilfe! Der Waldrat hat mich geschickt!“


„Der Waldrat?“, wiederholte Eulalia überrascht. Der Waldrat war
eine geheimnisvolle Versammlung der ältesten und weisesten Tiere
des Waldes. Sie traten nur in Erscheinung, wenn der Wald in
großer Gefahr war.


Fips nickte hektisch. „Etwas Schreckliches passiert! Die alten
Baumgeister sind verschwunden, und niemand weiß warum!“


Eulalia zögerte nicht lange. Sie schwang ihre Flügel und machte
sich mit Fips auf den Weg zum Treffpunkt des Waldrats, einer
verborgenen Lichtung tief im Herzen des Waldes. Der Weg war
beschwerlich, und je näher sie der Lichtung kamen, desto dunkler
wurde der Wald.


Als sie ankamen, sah Eulalia, dass sich bereits viele Tiere
versammelt hatten: Balduin, der weise Hirsch, Luma, die schlaue
Füchsin, und sogar der mürrische alte Dachs namens Grummel. Alle
tuschelten besorgt miteinander.


„Eulalia, endlich!“, rief Balduin, als er sie entdeckte. „Wir
brauchen deinen Rat. Die uralten Baumgeister, die über unser
Gleichgewicht wachen, sind verschwunden. Ohne sie wird der Wald
krank.“


Eulalia nickte nachdenklich. „Habt ihr Spuren gefunden?
Irgendwelche Hinweise?“


Luma trat vor und legte einen schwarzen, verkohlten Ast vor
Eulalia. „Wir haben das hier am Fluss gefunden. Es riecht nach
fremder Magie.“


Eulalia untersuchte den Ast gründlich. Sein Geruch war
tatsächlich fremdartig, und er hatte etwas Bedrohliches. „Das ist
Hexenwerk“, erklärte sie schließlich. „Aber wer oder was würde
die Baumgeister entführen?“


Grummel der Dachs schnaufte. „Ich habe gehört, dass tief im
Schattenwald eine alte Hexe lebt. Sie wurde vor langer Zeit
verbannt.“


Die Tiere schauderten. Niemand traute sich in den Schattenwald.
Doch Eulalia wusste, dass sie keine Wahl hatten. „Wir müssen
dorthin“, sagte sie mit ruhiger Stimme. „Wenn wir die Baumgeister
retten wollen, brauchen wir Mut.“


Der Weg zum Schattenwald war lang und gefährlich. Unterwegs
mussten Eulalia, Fips und die anderen Tiere viele Hindernisse
überwinden: Ein reißender Fluss, ein Labyrinth aus Dornenhecken
und ein Rudel wilder Wölfe, das ihnen nachstellte.


Schließlich erreichten sie den Schattenwald. Er war düster und
still, so still, dass sogar Eulalias Herz schneller schlug. In
der Ferne entdeckten sie eine verfallene Hütte. Dort, so glaubten
sie, würde die Hexe sein.


„Wir müssen leise sein“, flüsterte Eulalia.


Die Tiere schlichen zur Hütte und spähten durch die Fenster.
Drinnen saß tatsächlich eine Hexe.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15