Gabriele D’Annunzio annektiert eine Villa am Gardasee

Gabriele D’Annunzio annektiert eine Villa am Gardasee

28. März 1925
11 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 8 Monaten
Literat, Avantgardist, Irredentist, Proto-Faschist – Gabriele
D’Annunzio zählt zu den schillerndsten Figuren des frühen 20.
Jahrhunderts und war entsprechend regelmäßig in den vergangenen
Jahren bereits auch hier im Podcast „zu Gast“. Nachdem sein Versuch
gescheitert war, mit Freischärlern die Stadt Fiume alias Rijeka
dauerhaft in seine Gewalt zu bringen, vollzog er einen Rückzug ins
Private – allerdings nicht ohne sich dabei von der Regierung
Mussolini großzügig alimentieren zu lassen. Rückzugsort war eine
großzügige, später unter dem Namen Vittoriale degli Italiani
bekannt gewordene Villa am Gardasee, die eigentlich jemand anderem
gehörte, nämlich dem deutschen Kunsthistoriker Henry Thode, die
nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg allerdings
beschlagnahmt worden war. Eigentlich hätte das Anwesen Thode bzw.
nach seinem Tod 1920 seiner Witwe Hertha restituiert werden müssen,
aber im Italien des seine Herrschaft absichernden Faschismus kam
es, wie wir dem Hamburger Anzeiger vom 28. März 1925 entnehmen
können, anders. Wie, weiß Rosa Leu.

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