Frei in der Wildnis: Einen Monat nur mit einem Messer von Bernd Pfleger freya Verlag
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Details zum Buch:
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In seinem außergewöhnlichen Buch "Frei in der Wildnis: Einen
Monat nur mit einem Messer" nimmt uns der österreichische
Biologe, Wildnis-Guide und Abenteurer Bernd
Pfleger mit auf eine Reise, die weit über das
körperliche Überleben hinausgeht – sie ist eine spirituelle,
philosophische und ökologische Auseinandersetzung mit der Natur
und der eigenen Existenz. Im Zentrum des Buches steht ein
Selbstversuch: 30 Tage lang lebt Pfleger in einem abgelegenen
Teil der Karpaten, im Poloniny-Nationalpark im
äußersten Osten der Slowakei – ausgestattet nur mit der Kleidung,
die er trägt, einem Messer und sieben Kameraakkus, um seine
Erfahrungen zu dokumentieren.
Die Karpaten sind eine der letzten Regionen Europas, in denen
sich ursprüngliche Urwälder erhalten haben. Doch selbst diese
entlegene Gegend ist bedroht: Die Holzindustrie schreckt nicht
davor zurück, unter dem Deckmantel „legaler“ Forstwirtschaft auch
in Nationalparks und geschützte Gebiete einzudringen. Für Bernd
Pfleger ist diese Zerstörung ein Alarmsignal – sein Experiment
versteht sich nicht nur als persönliche Herausforderung, sondern
auch als Protestaktion gegen die Abholzung der letzten Wildnisse
Europas.
Das zentrale Motiv des Buches ist radikale
Reduktion. Pfleger verzichtet auf jegliche moderne
Ausrüstung: keinen Schlafsack, keine Plane, kein Zelt, kein
Feuerzeug, keine Vorräte. Nur das Messer ist erlaubt – ein Symbol
für das absolute Minimum an menschlicher Technologie. Damit
begibt er sich zurück in einen Zustand, der eher dem eines
Urmenschen ähnelt als dem eines modernen Survival-Touristen.
Er schläft in Laubhaufen, Höhlen oder unter Bäumen, trinkt aus
Bächen, ernährt sich von Wildpflanzen, Pilzen, Insekten und
kleinen Tieren. Das Buch ist in Tagebuchform gehalten, wodurch
der Leser unmittelbaren Zugang zu Pflegers innerem Erleben
bekommt: Er schildert Hunger, Kälte, körperliche Erschöpfung,
aber auch Glücksmomente, Staunen, tiefe Naturerlebnisse und eine
sich wandelnde Wahrnehmung der Welt.
Neben der physischen Komponente ist "Frei in der Wildnis" auch
ein psychologisches und spirituelles Abenteuer. In der völligen
Abwesenheit von Ablenkung beginnt eine stille Auseinandersetzung
mit dem Selbst. Pfleger schreibt über Ängste, Einsamkeit,
Selbstzweifel – aber auch über eine zunehmende Klarheit, über das
Erleben der Natur nicht als Kulisse, sondern als umfassenden,
lebendigen Organismus.
Sein Körper verändert sich: Er verliert fast 17 Kilogramm
Gewicht. Doch was noch mehr zählt: Auch seine Denkweise verändert
sich. Inmitten der rauen Schönheit des Waldes keimt eine Demut,
eine Ehrfurcht vor dem Leben und ein tiefes Misstrauen gegenüber
der destruktiven Selbstverständlichkeit moderner Lebensweise.
Ein wesentlicher Teil des Buches widmet sich den ökologischen und
politischen Aspekten. Pfleger kritisiert die Scheinheiligkeit
vieler staatlicher Naturschutzprogramme und zeigt auf, wie
Schlupflöcher im Gesetz ausgenutzt werden, um sogar in
Nationalparks industrielle Holzeinschläge zu betreiben. Besonders
erschreckend ist seine Beobachtung, dass uralte Bäume mit teils
über 300 Jahren gefällt und als „Brennholz“ verkauft werden.
Durch seine dokumentarischen Videos (über eine App mit dem Buch
abrufbar) und präzise Beobachtungen verleiht er seiner Kritik
Substanz. Es ist ein Aufschrei für den Erhalt echter Wildnis –
nicht als romantische Kulisse, sondern als essentielles Ökosystem
für unser aller Zukunft.
Pfleger schreibt in einem klaren, direkten Stil, der dennoch
poetisch ist. Die Naturbeschreibungen sind atmosphärisch dicht,
nie kitschig. Besonders berührend ist seine Ehrlichkeit – er
versteckt weder seine Fehler noch seine Ängste. Es entsteht das
Porträt eines Menschen, der sich mit einer radikalen Ehrlichkeit
dem Leben stellt, wie es in seiner rohesten Form ist.
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