Grenzen der Grenzenlosigkeit? 30 Jahre Schengen
55 Minuten
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vor 8 Monaten
Rund 320.000 Menschen arbeiten in Deutschland in sog.
Behindertenwerkstätten. Diese Einrichtungen stehen zunehmend in der
Kritik. Denn wer einmal dort arbeitet, hat wenig Chancen, es auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. Außerdem ist die Arbeit
schlecht bezahlt: Im Schnitt nur 1,35 Euro pro Stunde. Gleichzeitig
machen die Werkstätten jährlich einen Umsatz von acht Milliarden
Euro, auch weil immer mehr große Konzerne die Arbeitskraft der
Werkstätten in Anspruch nehmen. Viele Beschäftigte fordern mehr
Geld, mehr Anerkennung und Selbstbestimmung. Und auch die UN haben
Deutschland wegen der Werkstätten schon eine Rüge erteilt. Im
kleinen Ort Schengen in Luxemburg, an den Grenzen zu Deutschland
und Frankreich, haben die Bundesrepublik, Frankreich, Belgien,
Luxemburg und die Niederlande 1985 das Übereinkommen von Schengen
unterzeichnet. Schrittweise wollte man die Personenkontrollen an
den Binnengrenzen abbauen. Ein Meilenstein in der Entwicklung der
Region. 10 Jahre später waren dann die rechtlichen und technischen
Voraussetzungen geschaffen, die es brauchte, damit die Idee der
Freizügigkeit in noch größerem Stil umgesetzt werden konnte. Mit
einem einheitlichen Schengen-Visum, mit der Klärung der
Asylbestimmungen und mit gemeinsamer Polizeiarbeit. Gestartet ist
man 1995 mit sieben Mitgliedsstaaten, inzwischen sind alle
EU-Staaten dabei, außerdem Island, Norwegen, Schweiz und
Liechtenstein. Aber die offenen Grenzen sind teilweise keine
offenen Grenzen mehr. Was geht uns dadurch verloren? Wie kann der
Schengen Raum bewahrt werden? Und welche Grenzen brauchen wir?
Darüber sprechen wir mit unserem Korrespondenten in Brüssel Andreas
Meyer-Feist, mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus, mit der
Autorin Özlem Özgül Dündar, mit dem Politikwissenschaftler Volker
M. Heins und dem Völkerrechtler Stefan Salomon, der mit Erfolg
gegen Grenzkontrollen geklagt hat. Podcast-Tipp: Einladung und
Grenze - Eine Geschichte von Tür und Tor Türen symbolisieren
Einladung und Abgrenzung: von Stadttoren bis zu Online-Portalen.
Sie schreiben Geschichte und öffnen Welten, wie das Brandenburger
Tor 1989, aber schützen auch die Privatsphäre. Ein Schritt über die
Schwelle kann vieles verändern.
https://www.ardaudiothek.de/episode/zeitfragen-feature/einladung-und-grenze-eine-geschichte-von-tuer-und-tor/deutschlandfunk-kultur/14053893/
Behindertenwerkstätten. Diese Einrichtungen stehen zunehmend in der
Kritik. Denn wer einmal dort arbeitet, hat wenig Chancen, es auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen. Außerdem ist die Arbeit
schlecht bezahlt: Im Schnitt nur 1,35 Euro pro Stunde. Gleichzeitig
machen die Werkstätten jährlich einen Umsatz von acht Milliarden
Euro, auch weil immer mehr große Konzerne die Arbeitskraft der
Werkstätten in Anspruch nehmen. Viele Beschäftigte fordern mehr
Geld, mehr Anerkennung und Selbstbestimmung. Und auch die UN haben
Deutschland wegen der Werkstätten schon eine Rüge erteilt. Im
kleinen Ort Schengen in Luxemburg, an den Grenzen zu Deutschland
und Frankreich, haben die Bundesrepublik, Frankreich, Belgien,
Luxemburg und die Niederlande 1985 das Übereinkommen von Schengen
unterzeichnet. Schrittweise wollte man die Personenkontrollen an
den Binnengrenzen abbauen. Ein Meilenstein in der Entwicklung der
Region. 10 Jahre später waren dann die rechtlichen und technischen
Voraussetzungen geschaffen, die es brauchte, damit die Idee der
Freizügigkeit in noch größerem Stil umgesetzt werden konnte. Mit
einem einheitlichen Schengen-Visum, mit der Klärung der
Asylbestimmungen und mit gemeinsamer Polizeiarbeit. Gestartet ist
man 1995 mit sieben Mitgliedsstaaten, inzwischen sind alle
EU-Staaten dabei, außerdem Island, Norwegen, Schweiz und
Liechtenstein. Aber die offenen Grenzen sind teilweise keine
offenen Grenzen mehr. Was geht uns dadurch verloren? Wie kann der
Schengen Raum bewahrt werden? Und welche Grenzen brauchen wir?
Darüber sprechen wir mit unserem Korrespondenten in Brüssel Andreas
Meyer-Feist, mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus, mit der
Autorin Özlem Özgül Dündar, mit dem Politikwissenschaftler Volker
M. Heins und dem Völkerrechtler Stefan Salomon, der mit Erfolg
gegen Grenzkontrollen geklagt hat. Podcast-Tipp: Einladung und
Grenze - Eine Geschichte von Tür und Tor Türen symbolisieren
Einladung und Abgrenzung: von Stadttoren bis zu Online-Portalen.
Sie schreiben Geschichte und öffnen Welten, wie das Brandenburger
Tor 1989, aber schützen auch die Privatsphäre. Ein Schritt über die
Schwelle kann vieles verändern.
https://www.ardaudiothek.de/episode/zeitfragen-feature/einladung-und-grenze-eine-geschichte-von-tuer-und-tor/deutschlandfunk-kultur/14053893/
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