Höhere Hürden für Zivildienst – gut oder schlecht?

Höhere Hürden für Zivildienst – gut oder schlecht?

Bundesrat und Parlament wollen den Zugang zum Zivildienst erschweren, um die Personalprobleme bei der Armee und beim Zivilschutz zu lösen. Das stösst auf Widerstand. Der Zivildienst leiste einen enormen Beitrag zur Gesellschaft in den Bereichen Gesund ...
57 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten
Bundesrat und Parlament wollen den Zugang zum Zivildienst
erschweren, um die Personalprobleme bei der Armee und beim
Zivilschutz zu lösen. Das stösst auf Widerstand. Der Zivildienst
leiste einen enormen Beitrag zur Gesellschaft in den Bereichen
Gesundheit, Umwelt und soziale Arbeit, warnen Kritiker. Der
Bundesrat will höhere Hürden für den Zivildienst, um die
Personalprobleme bei der Armee und beim Zivilschutz zu lösen. Pro
Jahrgang verliere die Schweiz 6000 diensttaugliche junge Männer in
den Zivildienst, beklagen Armee und Bürgerliche. Faktisch habe man
heute eine Wahlfreiheit zwischen Zivildienst und Armee. Das könne
nicht sein, so die Kritik. Dem Zivilschutz könnten gemäss
Verteidigungsministerin Viola Amherd bis 2030 mehr als 20'000
Personen fehlen. Künftig sollen deshalb weniger Schweizer
Zivildienst leisten. Der Bundesrat plant, die Zulassungen zum
Zivildienst auf 4000 Personen pro Jahr zu senken. Politisch sind
verschiedene Massnahmen in Diskussion. In der aktuellen Session
wurde beschlossen, dass die «Zivis» bis zu achtzig Diensttage beim
Zivilschutz leisten sollen, falls dieser zu wenig Personal hat.
Bald kommen weitere Massnahmen vors Parlament, um die Hürden für
den Eintritt in den Zivildienst zu erhöhen. Armee und Zivilschutz
liebäugeln langfristig gar mit einem neuen Dienstpflichtsystem.
Zivilschutz und Zivildienst sollen zu einem «Katastrophenschutz»
zusammengelegt werden. Der Schweizerische Zivildienstverband Civiva
kritisiert die bundesrätlichen Vorschläge als «massiven Angriff auf
den Zivildienst». Eine Schwächung des Zivildienstes erschwere die
unentbehrlichen Leistungen der «Zivis» zum Beispiel in Altersheimen
und Spitälern. «Der Zivildienst leistet einen enormen Beitrag zur
Gesellschaft, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und
soziale Arbeit. Eine Einschränkung des Zivildienstes wäre ein
erheblicher Verlust für die gesamte Gesellschaft», sagen Kritiker
aus dem links-grünen Lager. Mit der Forderung nach einer Fusion von
Zivildienst und Zivilschutz wolle Mitte-Rechts den Zivildienst de
facto abschaffen. Sollen weniger Schweizer Zivildienst leisten?
Soll der Zivildienst unattraktiver werden, zugunsten von Armee und
Zivilschutz? Oder wäre das ein grosser Verlust für die gesamte
Gesellschaft? Darüber diskutieren im Forum: • Stefan Holenstein,
Präsident des Verbands Militärischer Gesellschaften (VMG) • Luca
Dahinden, Geschäftsführer des Schweizerischen Zivildienstverbands
(CIVIVA) Die Sendung wird auch Live im Fernsehen auf SRF 1
übertragen.

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