SWR Bestenliste März
1 Stunde 7 Minuten
Podcast
Podcaster
Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen, Rezensionen und Neuigkeiten.
Beschreibung
vor 9 Monaten
Erinnerung als literarischer Motor: Shirin Sojitrawalla, Gerrit
Bartels und Christoph Schröder diskutierten im Freiburger
Literaturhaus vier auf der SWR Bestenliste im März verzeichneten
Werke, die von tabuisierten Familiengeschichten und verdrängter
Zeitgeschichte handeln. Zum Auftakt wurde der Roman „Als sei alles
leicht“ von Elfi Conrad (Mikrotext Verlag) besprochen, der von drei
Frauen und einem Baby erzählt, die Anfang 1945 auf der Flucht vor
der Roten Armee in einem Flüchtlingslager im damaligen
Reichsprotektorat Böhmen und Mähren gelandet sind. Das auf dem 6.
Platz der SWR Bestenliste im März geführte Buch wurde auf dem
Podium sehr unterschiedlich bewertet: Einzelszenen, die kollektive
und persönliche Erinnerungen abrufen, wurden von Seiten der Jury
gelobt, allerdings gab es auch deutliche Kritik an der
literarischen Ausgestaltung der verschiedenen Erzählperspektiven.
Durchaus kontrovers waren auch die Gespräche über Feridun Zaimoglus
Trauerbuch „Sohn ohne Vater“ aus dem Kiepenheuer und Witsch Verlag
(Platz 5) und Christine Wunnickes historischen Roman „Wachs“ (Platz
3), der im Berenberg Verlag erschienen ist. Allein Vigdis Hjorths
Roman „Wiederholung“ in der deutschen Übersetzung von Gabriele
Haefs aus dem S. Fischer Verlag (Platz 2) wurde im gut besuchten
Freiburger Literaturhaus einhellig gelobt. Die norwegische
Schriftstellerin beschreibt zunächst die atemlose Suche eines
pubertierenden Mädchens nach ausgelassenen Partys und sexuellen
Erfahrungen. Dabei wird sie von ihrer kontrollsüchtigen Mutter auf
Schritt und Tritt überwacht. Das groteske Scheitern eines „ersten
Mals“ und die erfundenen Ausschweifungen im Tagebuch des Teenagers
lösen eine Familienkrise aus, die zur frühkindlichen
Missbrauchsgeschichte der Ich-Erzählerin führt. Aus den vier
Büchern lasen Antje Keil und Sebastian Mirow. Durch den Abend
führte Carsten Otte.
Bartels und Christoph Schröder diskutierten im Freiburger
Literaturhaus vier auf der SWR Bestenliste im März verzeichneten
Werke, die von tabuisierten Familiengeschichten und verdrängter
Zeitgeschichte handeln. Zum Auftakt wurde der Roman „Als sei alles
leicht“ von Elfi Conrad (Mikrotext Verlag) besprochen, der von drei
Frauen und einem Baby erzählt, die Anfang 1945 auf der Flucht vor
der Roten Armee in einem Flüchtlingslager im damaligen
Reichsprotektorat Böhmen und Mähren gelandet sind. Das auf dem 6.
Platz der SWR Bestenliste im März geführte Buch wurde auf dem
Podium sehr unterschiedlich bewertet: Einzelszenen, die kollektive
und persönliche Erinnerungen abrufen, wurden von Seiten der Jury
gelobt, allerdings gab es auch deutliche Kritik an der
literarischen Ausgestaltung der verschiedenen Erzählperspektiven.
Durchaus kontrovers waren auch die Gespräche über Feridun Zaimoglus
Trauerbuch „Sohn ohne Vater“ aus dem Kiepenheuer und Witsch Verlag
(Platz 5) und Christine Wunnickes historischen Roman „Wachs“ (Platz
3), der im Berenberg Verlag erschienen ist. Allein Vigdis Hjorths
Roman „Wiederholung“ in der deutschen Übersetzung von Gabriele
Haefs aus dem S. Fischer Verlag (Platz 2) wurde im gut besuchten
Freiburger Literaturhaus einhellig gelobt. Die norwegische
Schriftstellerin beschreibt zunächst die atemlose Suche eines
pubertierenden Mädchens nach ausgelassenen Partys und sexuellen
Erfahrungen. Dabei wird sie von ihrer kontrollsüchtigen Mutter auf
Schritt und Tritt überwacht. Das groteske Scheitern eines „ersten
Mals“ und die erfundenen Ausschweifungen im Tagebuch des Teenagers
lösen eine Familienkrise aus, die zur frühkindlichen
Missbrauchsgeschichte der Ich-Erzählerin führt. Aus den vier
Büchern lasen Antje Keil und Sebastian Mirow. Durch den Abend
führte Carsten Otte.
Weitere Episoden
4 Minuten
vor 4 Tagen
79 Sekunden
vor 6 Tagen
7 Minuten
vor 6 Tagen
In Podcasts werben
Abonnenten
Leipzig
Kommentare (0)