CITYMAKING_60 – Florian Freytag-Gross, wie geht's der Immobilienbranche?

CITYMAKING_60 – Florian Freytag-Gross, wie geht's der Immobilienbranche?

35 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Immobilien – Lieblingsthema oder Reizthema? Für Florian
Freytag-Gross gilt beides. Als CEO der DAHLER COMPANY GmbH ist er
mittendrin in der Immobilienbranche und analysiert hier im
Podcast die Entwicklung zwischen Emotionen und
Fakten.


Seine harte Prognose: „In den nächsten Jahrzehnten wird noch mehr
Wohnraum fehlen.“ Allerdings nennt Freytag-Gross
vier zentrale Stellschrauben, wie Politik und
Verwaltung diese Entwicklung abmildern könnten:
Bauen muss unbürokratisch, schnell und
rentabel werden. Das bedeutet: weniger Auflagen und
zuverlässige (!) Förderungen.Die Grunderwerbssteuer muss
runter, um die Nebenkosten beim Immobilienkauf zu
reduzieren – vor allem für untere und mittlere Einkommen.Die
Stadtplanung muss reformiert werden, um die Lebensqualität
zu sichern. Natur und Umwelt sind zentral für attraktive
Immobilien.Städte und Gemeinden müssen ihre Infrastruktur
erhalten bzw. verbessern. Gerade junge Familien suchen oft
abhängig davon, wo es ausreichend Kitas, Kindergärten, Schulen und
Freizeitangebote gibt.




Gleichzeitig spricht Freytag-Gross mit voller Leidenschaft über
gelungene Beispiele der Stadt-Land-Integration – und nennt
sechs Paradebeispiele für das Zusammenspiel von Metropolen und
urbanem Umland:
München: Seit Jahrzehnten ziehen die
Menschen immer weiter raus. Gemeinden, die früher als „viel zu weit
weg“ galten (Poing, Freising, Rosenheim etc.), sind jetzt dank
Bahn- und S-Bahnverbindung auch für Pendler
interessant.Frankfurt: Der Taunus ist ein
typisches Beispiel dafür, wie naturnah und stadtnah gleichzeitig
gelingt. Die vielen Kleinstädte haben eine hervorragende
Infrastruktur und die Anbindung zum
Flughafen.Hamburg: Dank Regionalbahnen und
Flughafen ist die ganze Region um Schleswig-Holstein gut an die
Hansestadt angebunden. Gemeinden wie Norderstedt und Elmshorn
wachsen.Zürich: Stadt und Umland der
Schweizer Metropole verschmelzen immer mehr – rund 150 Gemeinden
gehören mittlerweile zur „Agglomeration
Zürich“. Berlin: Der Zuzug hält an, das
Umland profitiert. Rund um Berlin entwickeln sich zunehmend
Ortskerne mit eigener Infrastruktur.
 Ruhrgebiet: Der Klassiker für die Symbiose
aus Metropole und Umland. Im Ruhrgebiet verschmelzen viele
größere Städte und kleine Orte. Es entsteht: ein riesiges Gebiet
mit „guter Lage“.




Klar ist für Freytag-Gross: „Immobilien sind ein sehr emotionales
Thema“ – und ein politisches, ein wirtschaftliches, ein soziales.
Deshalb müssen Politik und Verwaltung die Hürden senken, um den
Anstieg der Mietpreise zu senken sowie Bauen und Kaufen wieder
attraktiver zu machen.





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