Das Meisterwerk “Der letzte Mann” in Hamburg

Das Meisterwerk “Der letzte Mann” in Hamburg

21. Februar 1925
15 Minuten
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Beschreibung

vor 9 Monaten
Mit „Der letzte Mann“ gelang dem Regisseur Friedrich Wilhelm
Murnau, dem Autor Carl Mayer und dem Kameramann Karl Freund ein
besonderer Stummfilm, der bis heute als Meisterwerk gilt. Das
Skript und damit der Film kamen gänzlich ohne Zwischentitel aus, so
dass sich die gesamte Geschichte rein über das Schauspiel und die
Bildebene erzählt. Die „entfesselte Kamera“ des Films war für die
damalige Zeit experimentell und muss die Zuschauer*innen schwer
beeindruckt haben. Sie fährt nicht nur durch die Lobby eines
Hotels, sondern folgt auch einem Trompetenton über einen Innenhof
bis zum Ohr einer Hörenden. In den Zwanzigern kämpfte die
verhältnismäßig junge Filmkunst noch um Anerkennung und so stürzten
sich sie Filmkritiker auf den Film und erhoben ihn zum Beispiel
dessen, was der Film als eigenständige Kunstform erreichen kann.
Das äußert sich auch in der Filmkritik anlässlich der Premiere in
Hamburg, die ca. zwei Monate nach der deutschen Premiere vom 23.
Dezember 1924 in Berlin stattfand, aus dem Hamburgischen
Correspondenten vom 21. Februar 1925. Lediglich das durch den
einzigen Zwischentitel herbeigeführte Happy-Ende des Films erregte
Kritik. In der Tat hatten es weder Murnau noch Mayer gewollt, sie
wurden aber von der UFA gezwungen es anzufügen, und taten dies,
indem sie sich ironisch davon distanzierten. Der Star-Kult der Zeit
lässt sich daran ablesen, dass in der ganzen Kritik die Namen des
Autors und des Regisseurs nicht vorkommen, lediglich der
Hauptdarsteller Emil Jannings wird genannt. Wir nennen Rosa Leu als
diejenige, die für uns heute liest.

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