Die Sklaverei der Arbeit - Wie wir jeden Tag Verhältnisse herstellen, die uns unfrei machen

Die Sklaverei der Arbeit - Wie wir jeden Tag Verhältnisse herstellen, die uns unfrei machen

Vortrag mit Lothar Galow-Bergemann
1 Stunde 10 Minuten
Podcast
Podcaster
In diesem Podcast veröffentlicht die Aktion 3. Welt Saar ihre Vorträge im Podcast-Format.

Beschreibung

vor 4 Monaten

Vortrag mit Lothar Galow-Bergemann vom 3. Nov.
2014, Saarbrücken


„Arbeit ist eines freien Bürgers unwürdig.“ So brachte
Aristoteles die Haltung der kleinen Oberschicht freier Männer
seiner Zeit auf den Punkt. Sie hatten leicht reden, denn Sklaven
und Frauen nahmen ihnen die Arbeit ab. Seither hat die Haltung
zur Arbeit viele Wandlungen erfahren. Mit Beginn der Neuzeit
erfuhr sie gar religiöse Weihen. Das sprichwörtliche
protestantische Arbeitsethos stand an der Wiege des Kapitalismus
und sowohl Arbeiterbewegung wie Nationalsozialismus haben die
Arbeit förmlich verherrlicht. Auch heute ist der Kult um sie
ungebrochen. Doch geht es uns wirklich gut mit ihr, wenn wir zum
Arbeitsbeginn schon den Feierabend herbeisehnen?


Was Millionen Menschen eigentlich mit ihrem Leben anfangen
könnten und in Jugendjahren vielleicht sogar einmal wirklich
gewollt haben, hat keinen Bestand vor dem kalten Gott des
ununterbrochenen Geld-verdienen-und-Geld-ausgeben-müssens. Kein
Gott hat je größere Opfergaben verlangt und erhalten als dieser:
Zerstörte Lebensentwürfe und gebrochene Rückgrate, Erniedrigungen
und Gemeinheiten, ruinierte Gesundheit, Verzweiflung und
Demütigung, Sucht und Wahnsinn, Mord und Selbstmord, Vernichtung
von Mensch und Natur... Anders als zu Aristoteles' Zeiten haben
wir heute die technischen Voraussetzungen, um alle Menschen
weltweit von der Sklaverei der Arbeit zu befreien. Aber
ausgerechnet jetzt schreit alles nach “Arbeit, Arbeit, Arbeit”.
Wie verrückt sind wir eigentlich und die Welt, in der wir leben?
Oder stimmt gar der alte Punker Spruch ‚Arbeit ist Scheiße’?


Der Vortrag zeichnet die historische Entwicklung des
Arbeitsbegriffs von der Sklaverei über den NS bis heute nach.

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