Die Mauer ums Herz: Warum Selbstschutz uns von Liebe und Nähe fernhält. Sicher, aber einsam: Wie deine Schutzmauer dich von der Liebe abschneidet.

Die Mauer ums Herz: Warum Selbstschutz uns von Liebe und Nähe fernhält. Sicher, aber einsam: Wie deine Schutzmauer dich von der Liebe abschneidet.

7 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

Die Mauer ums Herz: Warum Selbstschutz uns von Liebe und Nähe
fernhält. Sicher, aber einsam: Wie deine Schutzmauer dich von der
Liebe abschneidet. Wie deine Angst vor Verletzung dich von der
wahren Liebe fernhält.


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Stell dir vor, du stehst vor einer gewaltigen Mauer. Sie ist
hoch, dick, aus kaltem Stein gebaut und umgibt dich von allen
Seiten. Niemand kann hineinsehen, niemand kann hindurch. Du hast
sie selbst errichtet, Stein für Stein, mit der Absicht, dich zu
schützen. Vor Enttäuschung, vor Schmerz, vor Zurückweisung. Es
ist deine Burg, dein sicherer Hafen. Doch während du darin sitzt,
merkst du irgendwann, dass die Mauer nicht nur den Schmerz
aussperrt, sondern auch all das, wonach du dich sehnst: Liebe,
Nähe, Geborgenheit.


Wir alle tragen solche Mauern in uns. Manche sind offensichtlich,
andere subtil. Vielleicht bist du besonders vorsichtig in
Beziehungen, vermeidest zu viel Emotionalität oder hältst
Menschen auf Distanz, die dir zu nahekommen. Diese Mauer ist
nicht aus Stein, sondern aus Angst gebaut. Angst vor
Verletzlichkeit, vor Zurückweisung, davor, erneut zu scheitern.
Doch was als Schutz gedacht ist, wird oft zum Gefängnis.


Der Ursprung der Mauer


Unsere Schutzmauern entstehen nicht einfach so. Sie sind das
Resultat von Erfahrungen. Vielleicht wurdest du in der
Vergangenheit verletzt, hast Enttäuschung erlebt oder bist an
einer Beziehung zerbrochen, die dir viel bedeutet hat. Jede
Enttäuschung, jeder schmerzhafte Moment legt einen weiteren Stein
auf diese Mauer. Anfangs fühlt es sich gut an. Sicher. Du hast
Kontrolle – niemand kann dich mehr so tief verletzen. Doch diese
Kontrolle hat ihren Preis. Je höher die Mauer, desto einsamer
wird es dahinter.


In einer Welt, die immer schneller wird, in der digitale
Kommunikation oft echte Begegnungen ersetzt, ist es noch
einfacher, Mauern zu bauen. Du kannst dich hinter Bildschirmen
verstecken, Kontakte oberflächlich halten, Likes und Emojis als
Ersatz für echte Gefühle nutzen. Es scheint einfacher, doch die
Leere bleibt. Der Mensch braucht echte Verbindung, Berührung,
Nähe. Ohne das verkümmert etwas in uns.


Die Illusion der Sicherheit


Vielleicht denkst du, dass deine Mauer dich schützt. Dass du
durch sie sicherer bist. Aber ist es wirklich Sicherheit, wenn du
dich selbst von allem Guten abschneidest? Wahre Sicherheit gibt
es im Leben nicht. Liebe ist immer ein Risiko. Du kannst verletzt
werden. Aber ohne dieses Risiko wirst du niemals die Tiefe von
Verbindung erfahren, nach der du dich sehnst. Es ist, als würdest
du versuchen, das Meer zu spüren, ohne ins Wasser zu gehen. Du
kannst es betrachten, aber du wirst nie das Gefühl des Wassers
auf deiner Haut erleben.


Die Mauer um dein Herz hält nicht nur Schmerz fern, sondern auch
Freude. Sie blockiert nicht selektiv. Wenn du dich vor
Verletzlichkeit schützt, schützt du dich auch vor Intimität, vor
echter Liebe. Liebe bedeutet, sich zu öffnen, verletzlich zu
sein. Das macht sie so kostbar. Gerade weil sie nicht garantiert
ist, gerade weil sie ein Geschenk ist, das du nur empfangen
kannst, wenn du den Mut hast, dich ohne Schutzschild zu zeigen.


Die Angst vor Verletzlichkeit


Verletzlichkeit ist für viele von uns ein Schreckgespenst. Sie
wird oft mit Schwäche gleichgesetzt. Doch das Gegenteil ist der
Fall. Verletzlich zu sein erfordert immense Stärke. Es bedeutet,
sich so zu zeigen, wie man ist, mit all seinen Unsicherheiten,
Hoffnungen, Ängsten. In einer Gesellschaft, die Perfektion und
Selbstoptimierung feiert, ist es ein Akt von Mut, authentisch zu
sein.


Gerade in Zeiten von Social Media, wo wir uns ständig mit den
scheinbar perfekten Leben anderer vergleichen, wird es schwer,
die eigene Verletzlichkeit zuzulassen. Doch diese ständige
Selbstdarstellung, das Kuratieren eines perfekten Lebens, ist
selbst eine Mauer. Sie schafft Distanz, wo Nähe sein könnte.

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