#8 ADHS, Selbstoptimierung und der Punkt an dem ich damit aufgehört habe
13 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
In dieser Episode meines Podcasts teile ich meine persönlichen
Erfahrungen rund um ADHS, Selbstoptimierung und das Erkennen von
Grenzen. Mit der Offenheit eines Freundes und der Ehrlichkeit
eines Mitstreiters möchte ich eine Brücke bauen zwischen meinen
Erlebnissen und deinen eigenen Herausforderungen und
Erkenntnissen.
Wir sind oft von dem Bedürfnis getrieben, unser Bestes zu geben,
um zu beeindrucken und uns in der Welt zu behaupten. Das Ringen
um Anerkennung und Erfolg kann jedoch eine schwere Last werden.
In meinem Fall, befeuert durch ADHS und das unstillbare
Verlangen, mich ständig zu verbessern, fand ich mich auf einem
fast zwanghaften Pfad der Selbstoptimierung wieder. Ein Pfad, der
sich auf den ersten Blick vielversprechend anfühlte, mich aber
letztendlich von dem trennte, was wirklich zählt.
Ich sprach mit mir selbst, als ob ich ein Maschine wäre: "Ich
muss der Beste sein. Ich muss der Schnellste sein." Diese Mantras
prägten meinen Alltag, trieben mich an und formten meine
Entscheidungen. Ich probierte allerlei Methoden und Werkzeuge
aus, von Technologien zur Schlafoptimierung wie dem Oura Ring bis
hin zu strengen Diätvorschriften. Die Vorgabe: Kein Zucker, keine
Kohlenhydrate und zyklisch Ketogene Ernährung.
Ich fand mich in einem unerbittlichen Kreislauf wieder, in dem
ich den Eindruck erwecken wollte, der Mensch zu sein, den andere
bewunderten, selbst wenn diese Personen mich gar nicht wirklich
mochten. Es war ein ständiges Streben nach Akzeptanz und
Anerkennung, ein Verlangen, in die Fussstapfen derer zu treten,
die ich als erfolgreich ansah.
Doch während ich so sehr damit beschäftigt war, anderen zu
gefallen und an die Spitze zu kommen, vergass ich die Menschen,
die mich bereits liebten und auf die ich stolz sein konnte. Meine
Familie, meine Freunde - die Menschen, die mein Glück und
Wohlbefinden wirklich im Herzen trugen. Mir wurde bewusst, dass
Selbstoptimierung ohne Selbstliebe und Selbstfürsorge eine leere
Hülle ist.
Noch wichtiger war die Erkenntnis, dass bei diesem rastlosen
Streben nach Perfektion die essenziellen Dinge im Leben verloren
gingen: Erholung, Auszeit, Momente der Stille und des
Innehaltens. Diese Dinge, die unserem Leben Tiefe und Bedeutung
verleihen und unsere Seele nähren, wurden durch den Lärm und die
Geschwindigkeit des «Besser-Sein-Wollens» erstickt.
Durch meine Erfahrungen und Reflexionen möchte ich Ihnen die
Botschaft vermitteln, dass Sie, unabhängig von Ihren
Herausforderungen und Zielen, das Recht und die Pflicht haben,
sich selbst mit Liebe und Respekt zu behandeln. Ich hoffe, dass
meine Geschichte Sie dazu ermutigt, eine gesunde Balance in Ihrem
Leben zu finden, Ihre Grenzen zu erkennen und sich selbst mit
Freundlichkeit und Akzeptanz zu begegnen.
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