Was ist mit Trotzki? Kreml-Astrologie anno 1925

Was ist mit Trotzki? Kreml-Astrologie anno 1925

22. Januar 1925
10 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 10 Monaten
Kreml-Astrologie ist keine Erfindung unserer Tage, sondern
mindestens so alt wie die Sowjetunion. Wer warum plötzlich
verschwunden war, was das zu bedeuten hatte und ob er nochmal
wiederkäme – Spekulationen nach diesem vertrauten Muster finden
sich im Januar 1925 in fast allen Hamburger Zeitungen, und ihr
Objekt war seinerzeit kein geringerer als Leo Trotzki. Nach Lenins
Tod Anfang 1924 war die junge Sowjetunion in ein Stadium der
Diadochenkämpfe eingetreten, in deren Verlauf seine Widersacher um
Josef Stalin Trotzki zunehmend isolierten und von seinem Amt eines
Kommissars für das Kriegswesen entbanden. Ob der Machtkampf in der
Kommunistischen Partei damit bereits entschieden und wo Trotzki
verblieben war, wusste man im Westen nicht. Die wenigen durch die
dicken Wände der Sowjetmacht nach außen dringenden Zeichen zu
deuten, schickten die Altonaer Neuesten Nachrichten vom 22.1. ihren
Moskauer Korrespondenten Oswald Zienau als Kreml-Astrologen ins
Rennen. Rosa Leu heftet sich an seine Spuren.

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