“Moral ist eine Statuskategorie geworden” (Express)
Philosoph Philipp Hübl über Selbstdarstellung, Ablenkungsmanöver
und Scheindebatten.
6 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Es gibt wenig, was derart fasziniert wie die Sprache.
Sie ist ein Mittel, ein Medium Botschaften zu transportieren, sie
selbst trägt aber auch Botschaften.
Sprache, Sprachbilder, Worte, verraten uns viel über
Gesellschaften.
Nehmen wir den Begriff Moralapostel.
Wenn ein Kulturkreis ein solches Wort kennt, dann verrät uns das,
dass diese Gruppe ein ambivalentes Verhältnis zur Moral hat.
Moral, das ist, vereinfacht gesagt, das Sammelsurium an Idealen,
Werten, Regeln und Normen, mit dem wir unser Handeln und alles
zwischenmenschliche Miteinander unterteilen in „gut“ und
„richtig“ oder in „böse“und „falsch“.
Doch Moralapostel insinuiert bereits, dass Moral auch benutzt
werden kann, um sich hervorzuheben, andere unter Druck zu setzen,
ein Bild von sich zu kreieren, das das eigene Ich überhöht.
Unser heutiger Gast geht noch weiter:
Er sagt, dass Moral die richtige Haltung zum Statussymbol
geworden ist.
In diesem Achten Tag spricht Alev Doğan mit dem
Philosophen Philipp Hübl über Moral als Kapital.
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