Gedanken am frühen Morgen - Das wahre Mehr

Gedanken am frühen Morgen - Das wahre Mehr

4 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

Vieles zwar bot sich an, das nach der landläufigen Meinung das
Leben scheinbar nutzbringend und erstrebenswert machen könnte,
besonders dasjenige, was heutzutage und auch zu allen früheren
Zeiten als das Bedeutendste unter den Sterblichen galt: Müßigkeit
und gleichzeitig Überfluß. Von ihnen ist das eine ohne das andere
eher Gegenstand des Schlechten als Veranlassung zum Guten; denn
Tatenlosigkeit ist ersichtlich beinahe eine Verbannung des
eigentlichen Lebens; und eine übersättigte Unruhe zieht umso mehr
Unglück herbei, mit je größerem Unmut man gerade das vermisst,
was man am heftigsten begehrt und erstrebt, um es genießen zu
können. Aber wenn auch (Muße und Reichtum) die höchsten und
besten Annehmlichkeiten des Lebens umschließen, so unterscheiden
sie sich doch sichtlich nicht sehr vom gewöhnlichen Genügen der
Tiere, die in waldige und insbesondere futterreiche Plätze
schweifen, um Sicherheit vor Bedrängnis und Sättigung aus
reichlichem Futter zu gewinnen.

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