Rot oder blau? Die US-Schulen werden zur politischen Kampfzone
Um die amerikanische Bildung wird erbittert gestritten. Nicht erst
seit den Pro-Hamas-Protesten an den Universitäten. Das hat auch
Folgen für den Wahlkampf.
32 Minuten
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vor 5 Monaten
Die amerikanischen Schulen und Universitäten sind zum Politikum
geworden. Wobei die Debatte weit über die aktuellen
Pro-Hamas-Proteste hinausgeht. Hauptstreitpunkt ist DEI, eine
Abkürzung, die zum Kampfbegriff geworden ist. DEI steht für
«Diversity, Equity, and Inclusion», auf Deutsch etwa «Vielfalt,
Gleichberechtigung und Integration». Dabei geht es unter anderem
um Fragen zu Rassismus, Herkunft und Geschlechtsidentität.Vor
allem in konservativen amerikanischen Bundesstaaten entstehen
derzeit Gesetze, die den Bildungsinstitutionen vorschreiben, wie
sie mit DEI umzugehen haben. Zuletzt in Alabama: Gouverneurin Kay
Ivey unterzeichnete kürzlich ein weitreichendes Gesetz, das es
öffentlichen Schulen und Universitäten verbietet, Programme zur
Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration zu
unterhalten oder zu finanzieren.
Das Gesetz verlangt zum Beispiel von öffentlichen Universitäten,
«Toiletten auf der Grundlage des biologischen Geschlechts zu
benennen». Massgebend sei dabei das Geschlecht, das in der
Geburtsurkunde der Person angegeben sei, und nicht etwa das
Geschlecht, mit dem sich eine Person identifiziere. Auch werden
bestimmte Bücher zu Themen wie Sklaverei oder Vertreibung der
amerikanischen Ureinwohner von den Bibliotheken
aussortiert.Gouverneurin Ivey sagte gemäss CNN, dass ihre
Regierung «die reiche Vielfalt Alabamas weiterhin wertschätzen
wird». Aber sie versicherte, sie werde die DEI-Befürworterinnen
und -Befürworter davon abhalten, eine «liberale politische
Bewegung zu verfolgen, die im Gegensatz zu dem steht, was die
Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Alabamas glaubt». Das Gesetz
tritt am 1. Oktober 2024 in Kraft.
Mit diesem Gesetz konfrontiert ist Tina Kempin Reuter,
Professorin an der University of Alabama at Birmingham. Was
ändert sich ab Oktober bei ihrer Arbeit mit den Studentinnen und
Studenten? Was heisst es für ihre Kinder, die die fünfte und
siebte Klasse besuchen? Und wie beeinflusst diese Diskussion den
Wahlkampf zwischen Donald Trump und Joe Biden?
Darüber unterhält sich Christof Münger, Leiter des Ressorts
International, mit Tina Kempin Reuter. Sie ist am Mikrofon in
Birmingham, Alabama, in einer neuen Folge von «Alles klar,
Amerika?», dem USA-Podcast von Tamedia.
Produktion: Sara Spreiter / Mirja Gabathuler
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