Gedanken am frühen Morgen - Das feste Auge

Gedanken am frühen Morgen - Das feste Auge

4 Minuten

Beschreibung

vor 1 Woche

Wer mit heiterem Sinn das Leben ordnet,


Wer das stolze Geschick sich zwingt zu Füßen,


Wer das wechselnde Glück mit festem Auge


So betrachtet, dass nie ihm zuckt die Wimper,


Den beugt nimmer die Wut, das Dräu'n des Meeres,


Das bis tief auf den Grund die Woge aufwühlt,


Nie der Zorn des Vesuv, der immer neue


Schlote reißend im Bauch die Flamme wirbelt;


Der den ragenden Turm zermalmt, der Blitzstrahl


Selbst, er wird seinen Geist niemals erschüttern.


Und nun, Arme, bestaunt ihr feig Tyrannen,


Die mit wildem Sinn nur kraftlos toben?


Banne Hoffnung und Furcht, im Augenblicke


Sinkt die Waffe des Zorns gelähmt darnieder.


Doch wer, bebend das Herz, ob zagt ob wünschet,


Nimmer steht er fest, ist nie sein eigen,


Feige warf er den Schild, verließ die Reihe,


Knüpft die Fessel sich selbst, die ewig bindet.

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