FP05 - Erschossen wie Robert Blum

FP05 - Erschossen wie Robert Blum

1 Stunde 33 Minuten
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Beschreibung

vor 6 Monaten

Die Nationalversammlung ist noch auf der Suche nach einem
beheizten Winterquartier und steht noch immer unter dem Eindruck
der Ermordung von zwei Abgeordneten. Daher verabschiedete sie in
letzter Zeit auch ein Gesetz, dass die Beleidigung des Parlaments
unter Strafe stellt und eine Bannmeile um die Paulskirche
errichtet. Die revolutionäre Linke sieht daher zunehmend die
Reaktion am Werke. Ein Attribut, dass sich manche Abgeordnete auf
den rechten Bänken nun zu eigen machen.


Karikatur "Grönlandfahrer"
Karikatur "Rede über die Heizung"


Während auf den Frankfurter Straßen wieder Ruhe eingekehrt ist,
bricht am 6. Oktober in Wien ein neuerlicher Aufstand los. Ein
Hilfskorps sollte ausrücken, um den Kroaten bei der Bekämpfung
der ungarischen Revolution zu helfen. Der Unmut der Bevölkerung
trifft daher zuerst den österreichischen Kriegsminister de
Latour. Er wird zum Opfer eines Lynchmobs. Das mag die Mehrheit
der Nationalversammlung davon abhalten, sich mit den
Aufständischen in Wien zu solidarisieren. Die Linken vom
Donnersberg und Deutschen Hof senden daher eine Deputation nach
Wien, um ihre Solidaritätsadresse zu übergeben. Darunter auch der
bekannte Abgeordnete Robert Blum. Dieser greift wie seine
Kollegen zu den Waffen und schließt sich dem Aufstand an.


Zur gleichen Zeit diskutiert die Frankfurter Nationalversammlung
die ersten Abschnitte der künftigen deutschen Verfassung. Die
drängende Frage dabei ist die Beziegung zu Österreich und seinen
unterschiedlichen Nationalitäten. Die vorgeschlagene Fassung der
ersten Paragraphen über "das Reich" ist nach meinung vieler dazu
geeignet, Österreich aus Deutschland "auszuscheiden".


Der Kaiser und seine Regierung haben die Residenz derweil nach
Olmütz verlegt und vertrauen darauf, das Feldmarschall
Windisch-Graetz in Wien wieder für Ordnung sorgt. Windisch-Graetz
hatte bereits den Aufstand in Prag niedergeschlagen und zieht nun
gegen die Ungarn. Über Wien verhängt er Belagerungszustand und
Standrecht. Unter diesem Regime werden nicht nur Anführer des
Aufstands wie Messenhauer hingerichtet, sondern am 9. November
auch Robert Blum. Seine Immunität als Abgeordneter ignoriert
Windisch-Graetz geflissentlich. Dabei unterstützt ih der neue
Regierungschef Felix zu Schwarzenberg. Dieser hatte sich in
Italien beim Feldzug des Generals Radetzky einen Namen gemacht
und will nun den absolutistischen österreichischen Gesamtstaat
wiederherstellen. Dazu erwirkt er auch einen Wechsel auf dem
Thron: der gütige Ferdinand I. wird abgelöst vom jugendlichen
Kaiser Franz Joseph I.

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