Warum ist die AfD für Christen nicht wählbar, Bischof Timmerevers?

Warum ist die AfD für Christen nicht wählbar, Bischof Timmerevers?

Heinrich Timmerevers, der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, sagt: Die Kirchen dürfen nicht schweigen, wenn Menschenwürde verletzt und Demokratie beschädigt werden.
38 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Monat
Wie umgehen mit der AfD? Diese Frage beschäftigt nicht nur
Politiker, Parteien, Arbeitgeber oder Verbände. Auch die
katholischen Bischöfe in Deutschland haben sich vor Kurzem deutlich
dazu positioniert. Ihr klares Fazit: Die AfD sei für Christen nicht
wählbar. Die Bischöfe der katholischen Kirche kritisieren vor allem
das völkisch-nationalistische und demokratiefeindliche Denken bei
vielen AfD-Funktionären. Ein brisantes "Hirtenwort", das so kurz
vor mehreren Wahlen auch in Sachsen für heftigen Zündstoff sorgen
dürfte. Was ihn bei der AfD störe, sei die Ausgrenzung, sagt der
katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich
Timmerevers, im Podcast "Politik in Sachsen". Der Bischof sagt:
"Diese Forderung nach Remigration, das kann ich überhaupt nicht mit
meinen Grundüberzeugungen eines gelebten Christentums
zusammenbringen." Stattdessen erlebe er die Kirche genauso wie die
Gesellschaft als eine sehr vielfältige, bunte Gemeinschaft mit
Menschen aus den verschiedensten Ländern, mit verschiedenster
Hautfarbe und ganz verschiedenen Überzeugungen. Menschen
auszugrenzen, widerspreche seinen und den "christlichen
Grundüberzeugungen von der Würde eines jeden Menschen". Außerdem
geht es in dem Podcast um den von der CDU geprägten Begriff der
"Brandmauer", mit der sich die Partei von der AfD abgrenzen will.
Timmerevers hält wenig davon und . "Mauern lösen keine Probleme",
sagt er und erklärt, wie es vielleicht besser gehen könnte.
Schließlich erklärt der Bischof, wieso er gerade jetzt offen über
das Thema spricht. Die Zeit des Nationalsozialismus sei ihm eine
Mahnung. Denn Bischöfen sei damals immer wieder vorgeworfen worden,
dass sie hätten reden müssen. "Doch sie haben geschwiegen", sagt
Timmerevers. Heute werde er mitunter in Gesprächen auch daran
erinnert. Er nimmt das ernst, auch als einen Auftrag, das ist dem
71-Jährigen anzumerken.

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