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Prof. Dr. Thomas Fuchs: Kränkung, Rache, Vernichtung. Zur Phänomenologie des Hasses.
Heidelberger Dienstag-Abend-Reihe
53 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 4 Jahren
Hass lässt sich als eine anhaltende affektive Gesinnung auffassen,
die auf eine erlebte Kränkung und Ungerechtigkeit zurückgeht und
auf Rache an ihrem Urheber, in extremen Fällen auf die Vernichtung
des »Todfeindes« ausgeht. Die besondere Dynamik und Gefährlichkeit
des Hasses resultiert aus der Affektverhaltung, die durch die
empfundene eigene Schwäche oder Ohnmacht des Hassenden bedingt ist.
Gerade dieser Rückstau lässt den Hass sich in der Latenzphase immer
weiter nähren, solange bis er schließlich in akute destruktive
Handlungen umschlagen kann. Diese individuelle Dynamik findet sich
in oft potenzierter Form im Hass von Gruppen wieder, der auf
soziale und politische Kränkungserfahrungen zurückgeht. Der Vortrag
untersucht die Phänomenologie des Hasses und die daraus
resultierende Form von Destruktivität anhand literarischer
Beispiele (Kohlhaas, Ahab), psychischer Störungen
(Verbitterungssyndrom, Amoklauf ) und gesellschaftlicher Phänomene
(Terrorismus).
die auf eine erlebte Kränkung und Ungerechtigkeit zurückgeht und
auf Rache an ihrem Urheber, in extremen Fällen auf die Vernichtung
des »Todfeindes« ausgeht. Die besondere Dynamik und Gefährlichkeit
des Hasses resultiert aus der Affektverhaltung, die durch die
empfundene eigene Schwäche oder Ohnmacht des Hassenden bedingt ist.
Gerade dieser Rückstau lässt den Hass sich in der Latenzphase immer
weiter nähren, solange bis er schließlich in akute destruktive
Handlungen umschlagen kann. Diese individuelle Dynamik findet sich
in oft potenzierter Form im Hass von Gruppen wieder, der auf
soziale und politische Kränkungserfahrungen zurückgeht. Der Vortrag
untersucht die Phänomenologie des Hasses und die daraus
resultierende Form von Destruktivität anhand literarischer
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