#34 | Die Mysterien des Kinderzimmers | Familienmensch

#34 | Die Mysterien des Kinderzimmers | Familienmensch

2 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Als Eltern haben wir einen klaren Blick darauf, wie das
Zimmer unseres Nachwuchses auszusehen hat. Erstens: Am
Schreibtisch ausschließlich bereits erledigte Hausaufgaben.
Lernoptimiert natürlich. Zweitens: Ein ordentlich gemachtes Bett
mit in Reih und Glied stehenden Stofftieren, nach Größe und Farbe
sortiert. Und drittens: Sämtliche Kleidung ruht zusammengelegt im
dafür vorgesehenen Schrank. Übrigens schmutzige Klamotten strikt
getrennt von sauberen. Drei Wunschvorstellungen, allesamt ähnlich
unrealistisch.


Doch wenn wir es dann geschafft haben, das Kinderzimmer zu
betreten, können wir nur auf der Fläche, die wir mit der Tür
freigeschoben haben, die Farbe des Teppichs erkennen. Zwischen
halbvollen Müslischalen, deren Restinhalt bereits Eigenleben
entwickelt hat, und einem reichhaltigen Potpourri aus
Dreckwäsche, Tempos, Hefteinbänden ohne Inhalt und Spielsachen,
vermuten wir irgendwo das Kind. Wir würden gerne schimpfen, doch
die Blickrichtung dabei ist noch unklar.


„Das darf ja wohl nicht wahr sein, wie sieht es denn hier aus!“,
wird also zunächst in den luftleeren Mief geblasen, dicht gefolgt
von einem fassungslosen Schnauben.

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