Zum 113. Geburtstag von Bruno Kreisky: DER MUT ZUM UNVOLLENDETEN
1 Stunde 3 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Herbert Lackner im Gespräch mit Franz Vranitzky
DER MUT ZUM UNVOLLENDETEN
In Bruno Kreiskys Denken und Wollen spielte – wie er es
selbst formulierte – „Der Mut zum Unvollendeten“ eine große
Rolle. Das hatte nichts mit Zögerlichkeit oder Halbherzigkeit zu
tun. Der Mut zum Unvollendeten bedeutete vielmehr, dass
Ideologien und gesellschaftliche Strukturen für ihn kein in sich
geschlossenes endgültiges System waren und schon gar kein
Endstadium der Geschichte. Es war ein Bekenntnis zum Neuen, zur
schrittweisen Reform, ein Bekenntnis zur Überprüfbarkeit
politischer Entscheidungen im Sinne von Karl Popper.
Und es war eine Abgrenzung gegenüber dogmatischen oder gar
totalitären Positionen.
Jedes politische und gesellschaftliche System ist unvollendet und
muss unvollendet sein. Denn, was Menschen machen, kann auch von
Menschen zum Besseren verändert werden. Die Freiheit dazu darf
man ihnen nicht nehmen.
Franz Vranitzky, Bundeskanzler a.D., Gründungs-
und Ehrenpräsident des Kreisky Forums
Herbert Lackner, Journalist und Schriftsteller
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