382-Was ist Erleuchtung?-Buddhismus im Alltag
8 Minuten
Beschreibung
vor 3 Jahren
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Das deutsche Wort "Erleuchtung“ entstammt aus
dem Sanskrit-Begriff "Bodhi" und bedeutet übersetzt "Erwachen".
Mit Licht, oder einer Erfahrung mit Licht, hat "Bodhi" wenig zu
tun, vielmehr geht es dabei um das Erwachen aus der
traumhaften Welterfahrung eines Jeden, aus dem Verlassen
einer falschen Betrachtung der Wirklichkeit.
Falsch ist die Auffassung allen Seins vor dem
Erwachen, weil die Menschen ihr Selbst als
getrennt von ihrer Wahrnehmung empfinden, und die Vergänglichkeit
und Leere nicht erkennen. Ein Beispiel wäre hier, dass der Laptop
auf dem ich diese Zeilen schreibe (so wie auch mein Körper und
alles in diesem Raum) in hunderttausend Jahren komplett zu Staub
zerfallen sein wird, also keine wirkliche Substanz
hat.
Unter "Erleuchtung" verstehe ich persönlich,
dass mein Selbst zusammen mit anderen Subjekten und Objekten in
Harmonie zu einer Einheit wird. Ich rede nicht von meinem Körper,
sondern von mir.
Mein Körper, mein Kopf, meine Arme, meine Beine, meine Hände,
meine Füße, das gehört zu mir, das bin nicht ich.
Wo und wer bin dann aber ich?
Genau um diese Frage geht es beim "Erwachen", und wenn die
Antwort so einfach wäre hätte schon der historische
Buddha uns eine Gebrauchsanweisung hinterlassen,
mit der wir "einfach und schnell" "Erleuchtung"
finden können. Aber das hatte Buddha eben nicht getan, da die
"Erleuchtung" ein sehr persönlicher Akt, das
Finden des eigenen Selbst ein sehr individueller Vorgang ist.
Stellen Sie sich das Leben vor wie in ihren Träumen. Immer sind
Sie mit im Bild, Sie sehen sich im Traum selbst. So wie Sie sich
im Traum selbst betrachten, so sieht ihr
wirkliches Ich ihren Körper, die Dinge, die Sie tun, die Menschen
die Sie treffen, die Begebenheiten und Orte um Sie herum.
Also ihr wirkliches Selbst, nun müssen Sie es
"nur noch" wiederfinden!
Zu kompliziert sagen Sie?
Nein!
Oft höre ich, dass die Erleuchtung durch Meditation erreicht
werden könnte. Dagegen spricht aber, dass selbst der Buddha durch
Meditation keine Antwort auf seine Fragen
gefunden hat, sondern erst als er das Suchen und
Streben aufgab, komplett am Ende war, keine Möglichkeit
mehr sah, nichts mehr wollte, sich vollkommen versunken unter
einen Baum setzte, nichts mehr tat, gar nichts mehr begehrte, als
alle Furcht und alle Hoffnung von ihm abfiel, kein Wollen und
kein Machen seine Handlungen lenkte, da geschah was anders nicht
hätte geschehen können, beim Anblick des Morgensterns erfuhr er
"Erleuchtung".
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