Beschreibung

vor 2 Jahren

Copyright: https://shaolin-rainer.de


Bitte laden Sie sich auch meine App "Buddha-Blog" aus den Stores
von Apple und Android.





In China gab es einen buddhistischen Lehrer, der
im ganzen Land unterrichtete. Er war sehr angesehen, seine
Weisheit war legendär, viele Menschen besuchten seine Reden. Als
Mönch seines Klosters war er beliebt, viele Brüder hörten auf
ihn.


Als er zu einer neuen Lesereise aufbrechen wollte, kam ein Novize
(angehender Mönch) auf ihn zu und fragte, ob er ihn nicht
begleiten könnte. Da die beiden Männer etwa im selben Alter
waren, und die Reisen ihn immer mehr verausgabten, willigte der
Lehrer ein, gemeinsam reisten sie los. Bei jedem Unterricht saß
der buddhistische Schüler nun im Auditorium,
bald kannte er jede Deutung des Lehrers, jeder Satz war ihm wohl
bekannt, er lauschte wieder und wieder den Worten dieses
Meisters.


Die Abende nutzten die Brüder, um über das Geschehene zu
sprechen, die Inhalte der Lehrreden weiter zu
vertiefen. Häufig viel dem Lehrer auf, dass der Schüler seine
Vorträge schon fast auswendig kannte, dass auch seine
Argumentation und sein Ausdruck sich ständig verbesserten, er war
angetan vom Novizen. Im Lehrer wuchs die Erkenntnis, dass der
Schüler am Ende der Ausbildung angelangt war, dass er durch
„Zuhören“ ebenfalls ein Meister geworden ist.
Das erfüllte den Lehrer mit tiefer Freude.


Als die beiden eines Morgens im Speisesaal eines Tempels zu einem
weiteren Kursus aufbrachen, sagte der Lehrer zum Novizen: „Ich
möchte, dass du den Vortrag heute hältst, du hast meine Worte nun
schon oft genug gehört, du wirst die Aufgabe
sicherlich ebenso gut wie ich bewältigen“!


So war es dann auch! Der Novize machte seine
Sache gut, die Menschen hörten ihm gerne zu, er konnte mit seinem
Vortrag die Besucher „erreichen“, die Lehre Buddhas kam ihm
leicht und locker über die Lippen. Nach der Vorlesung kamen die
Anwesenden auf ihn zu, lobten seine ruhige Art, sein Vortrag war
ein Erfolg.


Von da an hielten Lehrer und Schüler die
weiteren Vorlesungen immer abwechselnd, der Novize wurde immer
besser in seinen Vorträgen.


Zurück in ihrem Tempel ging der Lehrer zu seinem
Abt, er erklärte diesem, dass der Novize jetzt
auch eigenständig die Lehre verbreiten könne, dass er befähigt
sei nun Mönch zu sein.


Der Novize wurde aufgrund der Fürsprache bald als
Mönch ordiniert.


Kurze Zeit später bereitete er sich auf seine erste eigene
Vortragsreise vor, als ein Novize auf ihn zukam
und fragte, ob er ihn nicht begleiten könnte.
Solange man selbst redet, erfährt man nichts- Marie
Freifrau Ebner von Eschenbach - Schriftstellerin - 1830
bis 1916

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

paulchen41
Ramstein-Miesenbach
SandySelma
Dannenberg ((Elbe)
15
15