462-Der Zyklus des Wassers-Buddhismus im Alltag
5 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
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Kein Regentropfen ist wie ein anderer, alle sind abweichend,
verschieden groß, von unterschiedlicher Form, alle fallen auf ein
anderes, kleines Stück unserer Welt nieder.
Tausende und Abertausende kleiner Regentropfen kommen jeden Tag
auf der Erde auf, Sprühnebel entstehen, die Tropfen bilden kleine
Pfützen, fliessen als Rinnsale weiter in Bäche, sie versickern,
vereinigen sich zu Flüssen, treffen am Ende der Reise im
unendlich blauen Meer zusammen.
Wenn schließlich das Wasser wieder verdampft, steigt Feuchtigkeit
auf, bildet matte, weiße, wilde Wolken, die immer dichter werden,
bis der Himmel das Wasser nicht mehr halten kann, und es erneut
als Regentropfen auf die Erde fällt. Der ewige
Kreislauf des Wassers, alles beginnt von vorn.
Das Wasser verschwindet nicht, taucht immer wieder auf, es wird
getrunken, die Blumen werden damit gewässert, Autos gewaschen,
wir duschen, putzen und verwenden es andauernd.
Es gibt so viel Wasser, überall. Wunderschöne Seen, zauberhafte
Flüsse, kleine Bächlein. Ohne Wasser kann nichts leben!
Pflanzen, Tiere und Menschen, alle sind abhängig
von Wasser.
Was passiert mit dem Regentropfen, wenn er zur Erde fällt,
stirbt er dann? Und wenn das Wasser aus der
Wolke fällt, wird der Tropfen neu geboren?
Kann der Regentropfen sich aussuchen, wo er zu Boden fällt?
Der Zyklus des Wassers spiegelt als
Sinnbild die buddhistische Lehre wieder, es zeigt uns
als Metapher die Vergänglichkeit des Lebens; Wasser wird häufig
in buddhistischen Schriften als Beispiel für „Achtsamkeit“
verwendet, das am Ende der Reise in dieselbe Art von Erlösung
übergeht, die die „ERLEUCHTUNG“ uns
bringen wird.
Wir Menschen sind wie die Regentropfen im Ozean, ähnlich dem
Wasser, unsere Bauteile sind Bioelemente, die
früher in anderen Formen ihre Gestalt und Ausprägung fanden, und
die nun unseren begrenzten Körper abbilden. Wo aber waren diese
Elemente vor unserer Existenz?
Erdbewohner bestehen zu einem Großteil aus Wasser. War dieser
Wasserstoff vielleicht schon einmal in einem anderen Körper
enthalten, diente es bereits einem anderen Menschen als
Grundgerüst seiner Existenz?
Wie verhalten wir uns zu den Aspekten der
Körperlichkeit, wenn wir davon ausgehen müssen, dass der
Kohlenstoff, aus dem wir hauptsächlich bestehen, bereits in
anderen Personen, Tieren, Pflanzen und Dingen, seine „Verwendung“
fand?
Liegt in der Gewöhnlichkeit des ewigen Kreislaufs des Wassers,
des Kohlenstoffes und der anderen Bioelemente, vielleicht ein
Teil der Wiedergeburt begründet?
„Eigner und Erben ihres Wirkens, o Mönche, sind die Wesen, ihrem
Wirken entsprossen, mit ihm verknüpft, haben ihr Wirken zur
Zuflucht, und die guten und bösen Taten, die
sie vollbringen, werden sie zum Erbe haben.“
- Anguttara Nikaya X. - Die Weise des
Verkriechens
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