Beschreibung

vor 2 Jahren

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Über der Pforte des heiligen Ortes in Delphi standen die Worte:
"Erkenne dich selbst." In den Lehren
des Buddhismuswird diese uralte Idee
weitergetragen und erhält eine tiefgreifende Bedeutung. Es wird
betont, dass das Erwecken des inneren Selbstbewusstseins von
entscheidender Wichtigkeit ist. Denn das, was du in Dir trägst,
kann dich entweder erretten oder zerstören, wie es
auch Jesus Christus verdeutlichte.


Der Buddhismus erinnert uns daran,
dass Spiritualität eine ernsthafte Angelegenheit ist, die ernste
Konsequenzen mit sich bringt. Dein Leben hängt in
einer gefährlichen Balance zwischen
einem Zustand des unachtsamen Schlafwandels und der geistigen
Erleuchtung mit offenen Augen. Die Tatsache, dass die meisten
Menschen das Leben nicht in diesem Licht sehen, zeigt, wie tief
sie im Schlaf verharren und
die Realität leugnen.


In jedem von uns liegt das existenzielle Geheimnis des Seins.
Jenseits der äußeren Erscheinungen, der Persönlichkeit, des
Geschlechts, der Geschichte und all unserer weltlichen Rollen,
gibt es eine tiefe Stille. Es ist ein Abgrund der
Stille, der mit einer subtilen Präsenz erfüllt ist.
Trotz unserer hektischen Betriebsamkeit und unserer Besessenheit
von belanglosen Dingen können wir diese essenzielle Essenz in uns
nicht vollständig verleugnen. Doch dennoch tun wir alles, um
dieser Stille, diesem Schweigen und der Leere in uns
auszuweichen, und vermeiden ihre intime Umarmung.





Im Buddhismus wird dazu aufgerufen,
diese Stille zu erkunden, in die Tiefe unseres
Seins einzutauchen und sie anzunehmen. Es ist eine
Einladung, den Mut zu finden, die äußere Ablenkung loszulassen
und den inneren Raum des Seins zu erforschen. Durch Meditation
und Achtsamkeit können wir uns der wahren Natur unseres Wesens
bewusst werden und die innere Stille erfahren, die uns erfüllt.
In dieser Stille können wir die wahren Antworten auf
die Fragen des Lebens finden und uns von den
Ängsten befreien, die uns gefangen halten.


Die Lehre des Lehrers aller
Lehrer zeigt uns, dass das Erkennen und Annehmen
unserer wahren Natur der erste Schritt zur Befreiung von Leiden
und Angst ist. Es ermutigt uns, uns selbst ehrlich zu begegnen
und die Stille in uns als Quelle der
Erkenntnis und des inneren Friedens zu nutzen.
Indem wir uns der Essenz unseres Seins bewusst werden, können wir
uns von den äußeren Einflüssen lösen und eine tiefere Verbindung
zu uns selbst und zur Welt um uns herum aufbauen.





Nicht bewusst zu sein bedeutet, in
einer ego-gesteuerten Leere gefangen
zu sein, die von Konflikten, Streitigkeiten und Ängsten geprägt
ist. Diese Zustände scheinen nur deshalb normal zu sein, weil wir
einer Konditionierung unterliegen, die
uns in einen Zustand des Unglaubens versetzt hat. In diesem
Zustand erscheint ein beunruhigendes Ausmaß an Hass,
Unehrlichkeit, Ignoranz und Gier als normal und vernünftig. Doch
tatsächlich ist dies weder vernünftig noch real. Es könnte nichts
weniger real sein als das, was wir als Realität betrachten.


Indem wir uns an unseren Verstand klammern -
an Erinnerungen und Gedanken -, werden
wir von unseren konditionierten Denkmustern und unserer
Vorstellungskraft gefangen gehalten. Dabei glauben wir, dass wir
vollkommen rational und gesund sind. So rechtfertigen wir
weiterhin das Leiden, das uns und anderen unermessliche Schmerzen
bereitet.





Tief in uns spüren wir alle, dass etwas mit
unserer Wahrnehmung des Lebens nicht
stimmt, doch wir bemühen uns, dies nicht zu erkennen. Unser
beharrliches Verleugnen der Realität ist wie eine zwanghafte und
pathologische Flucht vor dem Sein. Wir fürchten uns davor, der
reinen Wahrheit ins Auge zu sehen und
unsere ängstliche Festklammerung an
die Illusion zu enthüllen, als ob uns ein schreckliches Schicksal
ereilen würde.


Der Weg ist wie immer das Ziel!

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