726-Die Zugehörigkeit zum Buddhismus Teil 2-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de
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Beschreibung
vor 2 Jahren
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Hast Du schon den ersten Teil meines Themenschwerpunktes
"Die Zugehörigkeit zum Buddhismus" gelesen?
Wie können wir also als
begeisterte Chan-Praktizierende "sicher"
bleiben, während wir einer religiösen Organisation angehören? Wir
können damit beginnen, uns selbst einige persönliche Fragen zu
stellen:
1.) Betrachten wir unsere geistige Verfassung
richtig? Es kann hilfreich sein, unsere Emotionen
und Gedanken zu beobachten, insbesondere wenn sie mit unseren
Beweggründen für die Praxis
des Chan-Buddhismus und der Teilnahme
an Meditationsgruppen zusammenhängen. Durch diese Selbstreflexion
können verborgene Wahrheiten ans Licht kommen, die uns dabei
unterstützen können, unseren Weg zu finden.
2.) Warum sind wir Teil dieser Gruppe? Wenn
wir nach Unterstützung für unsere spirituelle Praxis suchen, ist
das ein guter Grund, solange wir tatsächlich diese Unterstützung
erhalten. Wenn jedoch unsere Motivation für die Mitgliedschaft
andere Gründe hat, wie beispielsweise das Knüpfen
von Kontakten, sollten wir möglicherweise alternative
Aktivitäten in Betracht ziehen. Denn solche Beweggründe können
die Praxis anderer Menschen beeinträchtigen.
3.) Was ist unsere Motivation, Chan zu
praktizieren? Wenn wir es nicht aus dem Wunsch
heraus tun, bedeutungsvolle und dringende Fragen über das Leben
zu erkunden, wird es uns wahrscheinlich nicht wirklich
weiterhelfen.
4.) Projizieren wir unsere Vorstellungen auf eine
spirituelle Autorität in der Gruppe? Es ist in
Ordnung, einen spirituellen Lehrer zu respektieren,
jemanden, der den Weg vor uns gegangen ist und uns bei unserer
Reise ins Unbekannte unterstützen kann. Doch wenn wir uns dieser
Person oder einer anderen bedingungslos unterordnen und sie auf
ein Podest stellen, laufen wir Gefahr, unsere Autonomie zu
verlieren und unsere eigene Handlungsfähigkeit durch die einer
anderen Person zu ersetzen. Dieses Phänomen tritt häufig auf und
kann zu verschiedenen Problemen führen.
Wenn du ein ernsthafter
Chan-Schüler bist, solltest du das religiöse Erbe
des Chan-Buddhismus, aus dem er entstanden ist, nicht
vernachlässigen, ignorieren oder vermeiden.
Die Praktiken des Chan sind eng mit
diesem religiösen Hintergrund verbunden. Der Chan-Ansatz ermutigt
dich dazu, einen offenen Geist zu bewahren und die religiösen und
institutionellen Aspekte des Buddhismus zu erforschen. Dabei ist
es wichtig, den "großen Zweifel" anzuwenden, und nicht in
die Falle der Projektion zu tappen.
Das Leben ist eben nicht so, wie wir es uns vorstellen, sondern
so, wie es eben ist.
In der Chan-Tradition erkunden wir
alles und lassen nichts unversucht, während wir uns gleichzeitig
von nichts abhängig machen.
Mir als (virtueller) Chan-Lehrer ist
es sehr wichtig, dass meine Leser (= meine Schüler) sich hier
nicht an mich klammern, sondern auf dem Weg sind, selbst einmal
zu Chan-Lehrern werden.
Im Buddhismus wird uns gelehrt, dass
das Leben nicht immer unseren Vorstellungen entspricht, sondern
so ist, wie es ist. Wir neigen oft dazu, an unseren Erwartungen
festzuhalten und eine bestimmte Vorstellung von
Glück, Erfolg und Zufriedenheit zu haben. Doch
diese Vorstellungen können uns zu den Leiden führen, von
denen Buddha immer sprach, denn das
Leben ist unvorhersehbar und veränderlich.
Die Lehre des Lehrers aller
Lehrer zeigt uns, die Realität anzunehmen, wie sie
ist, ohne uns an festen Vorstellungen zu klammern. Wir werden
ermutigt, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen und
mit Akzeptanz und Gelassenheit darauf
zu reagieren. Indem wir unsere Erwartungen loslassen und uns dem
Fluss des Lebens hingeben, können wir inneren Frieden und wahre
Erfüllung finden.
Denn der Weg ist das Ziel!
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