Wasserstoff - der Käse der Energiewende
Folge 20 - Cornelia Müller-Pagel über Wasserstoff und den
Energiepark Bad Lauchstädt
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 9 Monaten
In der 20. Folge des Podcast zur Energiezukunft spricht Holger
Schäfer mit Cornelia Müller-Pagel, Leiterin des Bereichs Grüne Gase
bei der VNG (Verbundnetz Gas AG), über die
Skalierungsmöglichkeiten, Perspektiven und Chancen von Wasserstoff
in Deutschland. Frau Müller-Pagel leitet das Reallabor Energiepark
Bad Lauchstädt, in dem eine Blaupause für die grüne
Wasserstoffwertschöpfungskette entsteht. Acht Windräder mit einer
Nennleistung von insgesamt 50 MW sind direkt mit der
Großelektrolyseanlage mit einer Leistung von bis zu 30 MW in
unmittelbarer Nähe verbunden, in welcher der klimaneutrale
Wasserstoff produziert wird. Dieser wird in Salzkavernen
gespeichert und in umgewidmeten Gasleitungen und zum Kunden
geliefert. Bereits heute besteht ein Liefervertrag des 100% grünen
Wasserstoffes mit der TotalEnergies Raffinerie in Leuna. Der
Energiepark gilt als das größte Projekt in Deutschland, das bald in
den Betrieb geht und wird stilgebend für den Wasserstoffaufbau in
der gesamten Republik sein. Um jedoch das ambitionierte
Erzeugungsziele der Bundesregierung von 10 GW Erzeugungskapazität
erreichen zu können, würde es mehr als 300 „Bad Lauchstädts“
brauchen – ein weiter Weg liegt noch vor uns. In Zukunft kann damit
gerechnet werden, dass etwa 200-250 TWh Energie durch heimische
Elektrolyse realisiert werden kann. In Anbetracht des aktuellen
Bedarfes von 2000TWh Erdgas wird die Nachfrage durch eine Mischung
aus Import und blauen Wasserstoff gedeckt werden. Die Vision des
Ingenieurs Cyrus Smith in Jules Vernes Roman „Die geheimnisvolle
Insel“, dass Wasserstoff die Kohle der Zukunft sei, sieht Frau
Müller-Pagel nicht so eng, „weil man Wasserstoff tatsächlich sehr
vielseitig einsetzen kann“. Das Puzzlestück der Energiewende ist in
ihren Augen der Wasserstoff, der zu Energie im gleichen Verhältnis
steht wie Käse zu Milch – „Käse macht Milch haltbar“. Für die
Zukunft wünscht sich Frau Müller-Pagel in politischen
Entscheidungen mehr Pragmatismus statt Perfektionismus und weniger
Diskussion, was nicht geht. Damit sie auch in Zukunft mit ihren
Projekten wachsen kann, sehnt sie sich nach der 37. BImSchV. Was es
mit diesem Buchstabensalat auf sich hat, erfahren Sie in der
neuesten Folge des Podcast zur Energiezukunft!
Schäfer mit Cornelia Müller-Pagel, Leiterin des Bereichs Grüne Gase
bei der VNG (Verbundnetz Gas AG), über die
Skalierungsmöglichkeiten, Perspektiven und Chancen von Wasserstoff
in Deutschland. Frau Müller-Pagel leitet das Reallabor Energiepark
Bad Lauchstädt, in dem eine Blaupause für die grüne
Wasserstoffwertschöpfungskette entsteht. Acht Windräder mit einer
Nennleistung von insgesamt 50 MW sind direkt mit der
Großelektrolyseanlage mit einer Leistung von bis zu 30 MW in
unmittelbarer Nähe verbunden, in welcher der klimaneutrale
Wasserstoff produziert wird. Dieser wird in Salzkavernen
gespeichert und in umgewidmeten Gasleitungen und zum Kunden
geliefert. Bereits heute besteht ein Liefervertrag des 100% grünen
Wasserstoffes mit der TotalEnergies Raffinerie in Leuna. Der
Energiepark gilt als das größte Projekt in Deutschland, das bald in
den Betrieb geht und wird stilgebend für den Wasserstoffaufbau in
der gesamten Republik sein. Um jedoch das ambitionierte
Erzeugungsziele der Bundesregierung von 10 GW Erzeugungskapazität
erreichen zu können, würde es mehr als 300 „Bad Lauchstädts“
brauchen – ein weiter Weg liegt noch vor uns. In Zukunft kann damit
gerechnet werden, dass etwa 200-250 TWh Energie durch heimische
Elektrolyse realisiert werden kann. In Anbetracht des aktuellen
Bedarfes von 2000TWh Erdgas wird die Nachfrage durch eine Mischung
aus Import und blauen Wasserstoff gedeckt werden. Die Vision des
Ingenieurs Cyrus Smith in Jules Vernes Roman „Die geheimnisvolle
Insel“, dass Wasserstoff die Kohle der Zukunft sei, sieht Frau
Müller-Pagel nicht so eng, „weil man Wasserstoff tatsächlich sehr
vielseitig einsetzen kann“. Das Puzzlestück der Energiewende ist in
ihren Augen der Wasserstoff, der zu Energie im gleichen Verhältnis
steht wie Käse zu Milch – „Käse macht Milch haltbar“. Für die
Zukunft wünscht sich Frau Müller-Pagel in politischen
Entscheidungen mehr Pragmatismus statt Perfektionismus und weniger
Diskussion, was nicht geht. Damit sie auch in Zukunft mit ihren
Projekten wachsen kann, sehnt sie sich nach der 37. BImSchV. Was es
mit diesem Buchstabensalat auf sich hat, erfahren Sie in der
neuesten Folge des Podcast zur Energiezukunft!
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