Mythos Gramsci
47 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Kaum ein Marxist findet in der Linken so viel Wertschätzung wie
der italienische Kommunist Antonio Gramsci. Das hängt weniger mit
seinem tatsächlichen politischen Lebenswerk zusammen, sondern
vielmehr damit, wie nach seinem Tod sein theoretisches Werk
(miss)interpretiert wurde, um bestimmten politischen Bedürfnissen
der Kommunistischen Partei und später der akademischen Linken zu
entsprechen.
Gramsci war im Ersten Weltkrieg Antimilitarist, brachte die Ideen
der Russischen Revolution von 1917 nach Italien und wurde zum
theoretischen Kopf der dortigen Rätebewegung. Vor genau 100
Jahren war er Mitbegründer des Partito Comunista d’Italia und ein
wichtiges Sprachrohr der Bewegung gegen den Faschismus.
Als Kommunist wurde er vom faschistischen Regime in den Kerker
geworfen, wo er seine berühmten „Gefängnishefte“ verfasst. Nach
dem Zweiten Weltkrieg wurde Gramsci zum Mythos erhoben, der er
bis heute in der Linken ist.
Bei diesem Vortrag wollen wir der Frage nachgehen, was es
tatsächlich mit der vielbeschworenen Erlangung von Hegemonie auf
sich hat und welche Rolle einer revolutionären Organisation
zukommt.
"Bildet euch, denn wir brauchen all eure Klugheit. Bewegt euch,
denn wir brauchen eure ganze Begeisterung. Organisiert euch, denn
wir brauchen eure ganze Kraft."
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