Die Kirche im Dorf lassen?!

Die Kirche im Dorf lassen?!

47 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Noch vor wenigen Jahrzehnten spielte die Kirche im ländlichen
Leben eine große Rolle: kirchliche Trauungen, Taufen,
Konfirmationen und Kommunionen waren große Ereignisse im
Dorfleben, an denen meist die ganze Bevölkerung teilnahm. Der
sonntägliche Kirchgang war für viele Pflicht. 


Dies hat sich grundlegend geändert. Immer mehr Pfarrbezirke
werden zusammengelegt, die Kirchenaustritte nehmen von Jahr zu
Jahr zu, kirchliche Trauungen, Taufen, Konfirmationen und
Kommunionen hingegen ab. Vermehrt werden auch Kirchengebäude von
den Landeskirchen an Privat verkauft. 


Braucht man die Kirche überhaupt noch? Ist sie nur noch für
Ältere attraktiv und gehört zur Tradition dazu? 


Pfarrerinnen und Pfarrer waren früher Respektspersonen, die eine
herausragende Stellung im Dorf innehatten. Sie achteten auf Sitte
und Moral, kümmerten sich aber auch um kirchliche Vereine, wie
Kirchengesangsvereine, Wohltätigkeitsvereine, Kindergruppen,
Frauenvereine, um nur einige zu nennen. Ihr Engagement in einer
dörflichen Gemeinschaft war nicht zu unterschätzen. Die Kirche
war ein fester Bestandteil in der ländlichen Gemeinschaft. 


Welche Rolle spielt die Kirche heute noch im Landleben? Braucht
man sie noch? Fühlen sich Dorfbewohner mit der Kirche oder ihren
Einrichtungen noch verbunden? 


Fakt ist: Die Kirche verliert an Einfluss. Sie wird von vielen,
vor allem Jüngeren, nicht mehr so wahrgenommen, wie das noch vor
einigen Jahren der Fall war. Geht im dörflichen Leben durch die
Abnahme des Einflusses von Kirche etwas im gesellschaftlichen
Zusammenhang verloren, und wenn ja, was? Was muss sich bei der
Kirche ändern, damit sie wieder eine größere Rolle im Dorfleben
spielt? Auch stellt sich die Frage, was anstelle von kirchlichem
Engagement in den Dörfern entstanden ist. Wie sieht Dorfkultur
heute aus? Gibt es sie überhaupt noch oder hat der
Individualismus und Egoismus jegliches Gemeinschaftserlebnis
verdrängt? 


Wie fühlt es sich vor allem für ältere Bewohner an, wenn die
Kirche, der einstige Mittelpunkt des Dorfes, auf einmal verkauft
und privat genutzt wird, wie dies im Jahr 2021 mit der Kirche im
Vogelsberger Dorf Otterbach geschehen ist, aber schon
jahrzehntelang in ganz Europa üblich ist? 


Muss die Kirche immer noch im Dorf bleiben?

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