Ohnmacht begleitet unser Leben. Wir müssen lernen, sie zu ertragen.

Ohnmacht begleitet unser Leben. Wir müssen lernen, sie zu ertragen.

Warum das so schwer ist.
25 Minuten
Podcast
Podcaster
Einer der ältesten und erfolgreichsten Podcasts zum Thema "Persönlichkeit".

Beschreibung

vor 5 Jahren
Über Ohnmacht und die entsprechenden Gefühle zu schreiben, ist
riskant. Denn das passt nicht zum Zeitgeist, der eher die
unbegrenzte Machbarkeit verherrlicht. Wie gerade die Meldung über
genetisch veränderte Babies zeigt. Wir wollen uns nicht ohnmächtig
fühlen, sondern phantasieren lieber: „Nichts ist unmöglich!“ oder
behaupten tapfer „Geht nicht gibt’s nicht!“ Aber wenn wir ehrlich
sind, müssen wir erkennen, dass wir häufiger ohnmächtiger sind als
uns lieb ist. Nicht nur angesichts von Naturkatastrophen oder
Wetterereignissen. Das alltägliche Leben zeigt uns, wie wenig wir
oft ausrichten können: Im Dieselskandal werden Autokäufer jahrelang
für dumm verkauft. Und das noch mit kräftiger Unterstützung der
eigenen Regierung. Jährliche Konferenzen beschwören den Ernst der
drohenden Klimakatastrophe, vor der der Club of Rome seit 50 Jahren
warnt. Nur sture Optimisten glauben noch, dass die für ein
Überleben notwendigen Klimaziele noch erreicht werden können. Als
Radfahrer fühlt man sich ohnmächtig gegenüber rücksichtslosen
Autofahrern. Fußgänger erleben dasselbe mit rücksichtslosen
Radfahrern. Ohnmacht zu erleben, ist ein scheußliches Gefühl. Denn
wir spüren dann, dass wir auf ein Geschehen keinen Einfluss haben.
Absolut keine Kontrolle. Niemand will das haben – und trotzdem
erleben wir es täglich. Wir retten uns oft daraus, indem wir
glauben, dass es ja nicht so sein müsste.

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