Ruhrpodcast – Folge 120 „Die Affengitter-Bande oder eine Jugend im Revier“

Ruhrpodcast – Folge 120 „Die Affengitter-Bande oder eine Jugend im Revier“

Im Gespräch mit Martin Hinzmann, Wirtschaftsförderer in Oberhausen.
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Menschen, Märkte und Motive
Benutzerfoto Zepp
Duisburg

Beschreibung

vor 1 Jahr
Der Duisburger Norden, kurz vor Dinslaken, 1990er Jahre: Zwischen
den letzten verbliebenen Zechen und Stahlwerken, inmitten einer
kleinbürgerlichen Arbeiteridylle werden fünf Jungs groß, die in
ihrer Liebe zum Volkssport der Region vereint sind und zur
„Affengitter-Bande“ werden. Aus dem Klappentext „Auf einem
Hinterhof schaffen sie ihren eigenen Fußballkosmos und eifern ihren
Idolen nach. Als sie eine eigene Liga gründen, müssen sie sich mit
der Konkurrenz messen. Bei einem großen Turnier wird sich zeigen,
wer am besten vorbereitet ist. Die Autoren Oliver Hinzmann (geb.
1988), Marcus Echtenbruck (geb. 1986) und Martin Hinzmann (geb.
1985) haben sich zurückversetzt in ihre Kindheit in den 90er/00er
Jahren und ihr »Bolzerleben« in einem autobiografischen Comic
verewigt.“ Nicht nur geschrieben, auch erlebt Ein Comic also, eine
„Graphic Novel“, wie es neudeutsch heißt, soll als seitenstarkes
Dokument einen Eindruck darüber vermitteln, wie es vor rund 30
Jahren im Revier zuging, als der Ball noch auf der Straße rollte.
Martin Hinzmann, einer der Autoren dieses Bandes, hat nicht nur die
Geschichte der „Affengitter-Bande“ geschrieben, er hat sie auch
genau so erlebt. „Das ist schon sehr autobiographisch, so war das
damals“, gibt er im Podcastinterview mit Host Zepp Oberpichler zu.
Das Bolzerleben im Revier Wo ist der Straßenfußball heute
geblieben? Konnte man noch vor 30, 40 Jahren an jeder Laterne
Kinder mit einem Ball, einer Pille, einer Kirsche sehen, die sich
dann über Wiesen, Hinter- und Schulhöfe sowie Garagenauffahrten
jagten, so sucht man dieses Bild heute vergebens. Im Ruhrpodcast
stellt man sich der Frage inwiefern die Identifikation mit dem
Sport verlorengegangen ist. Dabei wird deutlich, dass die
integrative Kraft, die der Volkssport Nummer 1 im Revier hatte,
verloren gegangen ist. Wo seinerzeit die Schweinsblase durch die
Luft flog, bleibt die Straße heute kinder- und keimfrei. „Die
sitzen heute alle zuhause und zocken am Bildschirm“, ist sich
Hinzmannn sicher. Kommerzialisierung versus Straßenfußball „Ich
sehe kaum noch Kinder, die einfach mal auf der Straße Fußball
spielen. Von selbst organisierten Straßenmannschaften mit eigenen
Turnieren hört man gar nichts mehr.“ Das liege an der massiven
Kommerzialisierung des Sports, gibt Hinzmann zu bedenken und
schließlich wird dann doch das böse Wort „Katar“ ausgesprochen, das
nun wirklich gar nichts mehr mit der Tradition des Volkssports
Nummer 1 zu tun hat. Selber hören macht schlau. ISBN
978-3-946895-30-5 / 224 Seiten Weitere Info: www.mercator-verlag.de
www.ruhrpodcast.de

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